Schnellstraßen sind Ländergrenzen schnuppe, eine Bundes-Autobahngesellschaft macht Sinn. Doch regionale Besonderheiten sind zu berücksichtigen.
Die Idee, das deutsche Fernstraßennetz zentral von einer Bundesbehörde betreuen zu lassen, klingt nicht besonders originell. Man wundert sich, warum das nicht schon immer so war. Nicht umsonst spricht man ja von Bundesautobahnen. Dass bisher die Länder zuständig sind, ist ein Webfehler im System.
Den meisten Schnellstraßen sind Ländergrenzen völlig schnuppe. Ihre Planung orientiert sich an den Erfordernissen nationaler Verkehrsflüsse. Das gilt aber nicht in jedem Fall. Insbesondere in NRW haben Autobahnen eine hohe Bedeutung auch für den regionalen Verkehr. Die A 40 im Ruhrgebiet und der Kölner Autobahnring sind sogar bessere Stadtautobahnen. Planung und Betrieb hier aus der Hand zu geben und vom fernen Berlin aus steuern zu lassen, wäre blanker Unsinn.
Hoffen wir, dass der Umbau der Autobahnverwaltung zu praxisnahen Ergebnissen führt und Egoismen keine Chance haben. Zu hoffen bleibt auch, dass die Reform nicht eine unfreiwillige Bremsdynamik auslöst. Auf Jahre mit sich selbst beschäftigte Straßenbaubehörden haben dem staugeplagten Land gerade noch gefehlt.