Für kränkelnde Innenstädte kann nicht länger allein der wachsende Onlinehandel verantwortlich gemacht werden.

Für kränkelnde Innenstädte kann nicht länger allein der wachsende Onlinehandel verantwortlich gemacht werden. Zwei Studien belegen, dass es die Kommunen und ihre Kaufmannschaften sehr wohl selbst in der Hand haben, ob sie florieren oder dahinsiechen. Warenangebot und Ambiente sind zentrale Argumente, die Kunden in die Zentren locken.

Die Erkenntnis allein, dass sich manch darbende City ihrem Schicksal nicht ohnmächtig ausliefern muss, führt aber nicht zur Besserung. Es ist schwer, die Immobilienbesitzer zu ermuntern, in schickere Fassaden zu investieren. Den Kommunen fehlt das Geld, für mehr Ambiente zu sorgen. Und historische Kerne wie in Leipzig, Heidelberg oder Wismar – die Innenstädte mit den bundesweit besten Noten – haben die im Zweiten Weltkrieg in großen Teilen zerstörten Zentren der Ruhrgebietsstädte nicht zu bieten.

Aussichtslos ist die Lage trotzdem nicht: Essen, Mülheim und Bochum etwa tun das Richtige und schaffen citynahe Wohnungen. Kulturangebote und Veranstaltungen sollten überall für Frequenz sorgen. Das Internet kann all das nicht ersetzen.