Die dm-Drogeriemarktkette bringt ihre Mitarbeiter in Bedrängnis, wenn sie diese zum Konkurrenten Rossmann schickt, um dort Sonderangebote aufzukaufen.

Auch wenn die Zahl der Sonderangebote im vergangenen Jahr leicht zurück ging, sind Rotstift-Aktionen immer noch das wichtigste Marketinginstrument im Einzelhandel. Die Philosophie ist einfach: Auf der Jagd nach einem Schnäppchen nehmen die Kunden auch gleich ein paar Artikel zum regulären Preis mit.

Am Wochenende quellen die Briefkästen mit Prospekten über. Die Drogeriekette dm ist eines der wenigen Unternehmen, die sich nicht an der Schlacht beteiligen. Sie verzichtet aus grundsätzlichen Erwägungen auf Sonderangebote, gerät durch den Konkurrenten Rossmann aber immer stärker unter Druck, lässt eigene Mitarbeiter dessen Schnäppchen aufkaufen und scheut sich nicht einmal, diese Böswilligkeit frank und frei zuzugeben.

Ob dieses Gebaren dem Gebot des fairen Wettbewerbs entspricht, sei einmal dahin gestellt. Moralisch ist es allemal angreifbar. Bringt die dm-Geschäftspolitik doch die eigenen Mitarbeiter in Bedrängnis. Das führt zu Eklats wie jetzt in Bedburg-Hau und konterkariert die ins Schaufenster gestellten Grundsätze des Konzerns, der „Wohlbefinden und Wohlstand“ mehren will.