In den USA muss VW Milliarden Dollar an Strafen zahlen und die dortigen VW-Fahrer entschädigen. Diese gewaltigen Summen sind der wahre Grund für das Streichkonzert, das nun die vielen Mitarbeiter ausbaden müssen.
Wenn viele Arbeitsplätze wegfallen, dann wird oft der sogenannten Globalisierung die Schuld gegeben. Die Vernetzung der weltweiten Märkte sorge eben dafür, dass heimische Jobs überflüssig werden. Das klingt dann so, als wenn man dies eben so hinnehmen müsse.
Der dramatische Arbeitsplatzabbau bei VW hingegen zeigt, dass die globale Wirtschaft nicht automatisch als Sündenbock taugt. Denn die Verursacher der größten Krise des Autokonzerns sind die Manager, die über Jahre getrickst und getäuscht haben. Und die in ihrem innerbetrieblichen System die Ehrlichen verstummen ließen. Selbst als die Diesel-Schummeleien nicht mehr zu leugnen waren, versuchten sie sich herauszureden. So etwas geht nie lange gut.
In den USA muss VW nun Milliarden Dollar an Strafen zahlen und die dortigen VW-Fahrer entschädigen. Diese gewaltigen Summen sind der wahre Grund für das Streichkonzert, das nun die vielen Mitarbeiter ausbaden müssen. Zwar will man den Abbau „sozial verträglich“ gestalten. Dennoch gehen dem Land Tausende wertvolle Arbeitsplätze und damit auch Steuerzahler verloren.
Es hört sich schön an, wenn VW jetzt auf Elektroautos und Digitalisierung setzt. Das wird die jetzigen Dieselfahrer sehr verunsichern. Gleichzeitig will nicht einleuchten, warum für die Produktion von E-Autos nicht eben soviele Mitarbeiter nötig sind wie für Diesel und Benziner. Es ist richtig, wenn der Konzern künftig auf alternative Antriebe setzt. Dies haben Kritiker schon vor Jahren gefordert, ohne dass ein Vorstand den Gedanken weitergedacht hätte. Für die Mitarbeiter ist es bitter, dass sie nun wegen der Verfehlungen weniger Manager ihre Arbeit verlieren.