Es ist erbärmlich. Da wird ein mehrfach vorbestrafter Mann Leiter einer Flüchtlingsunterkunft in Finnentrop und jetzt ziehen alle den Kopf ein und wollen keine Verantwortung tragen. Der Betreiber der Notunterkunft, ein schon des öfteren durch mangelndes Fingerspitzengefühl bei der Personalauswahl aufgefallenes Unternehmen aus Essen, ist sich keiner Schuld bewusst. Auch die verantwortliche Bezirksregierung in Arnsberg sieht sich nicht in der Verantwortung, noch weniger das zuständige Innenministerium. Alle ducken sich weg.

Sicherheitsunternehmen genießen nicht den Ruf, sensibles und speziell qualifiziertes Personal zu beschäftigen. Niemand würde auf die Idee kommen, sie ein Seniorenheim, eine Kita, geschweige denn ein Gefängnis betreuen zu lassen. Dass ihnen freie Hand bei der Betreuung der Flüchtlinge gelassen wird, ist unverantwortlich. Sicher, der Flüchtlingsstrom im vergangenen Jahr hat den Verantwortlichen nicht viel Zeit für Vorbereitungen gelassen. Doch aus der Verantwortung ziehen darf sich die Politik deshalb nicht. Es geht hier um die Betreuung von oftmals traumatisierten Menschen und nicht um die Sicherung eines Firmengeländes.