Wer sich zu Lebzeiten nicht für oder gegen eine Organspende entscheidet, handelt egoistisch. Warum? Weil er Hinterbliebene im Falle seines eigenen Todes zu einer Entscheidung zwingt, der er zu Lebzeiten lieber aus dem Weg gegangen ist. Jeder kann in die Situation kommen, dringend ein Spenderorgan zu benötigen. Dann wird er sich wünschen, dass möglichst viele Menschen sich zu einer Spende bereiterklärt haben. Darum sollte sich auch jeder Gedanken über dieses Thema machen und seine Entscheidung schriftlich festhalten. Zugegeben, es ist nicht angenehm, sich mit seinem eigenen Tod zu befassen. Es ist aber nötig.
Es gibt sicherlich Gründe, die Organspende nach all den Skandalen kritisch zu sehen – aber keine, sich dem Thema zu verweigern und eine Entscheidung für oder wider zu fällen. Im besten Fall kann sie Leben retten oder zumindest Hinterbliebene entlasten. Das ist nicht zu viel verlangt.