Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde lange als Favorit für den Friedensnobelpreis gehandelt. Seine Auszeichnung gestern war trotzdem eine kleine Sensation. Warum? Weil Santos’ Friedensplan kürzlich von der eigenen Bevölkerung abgelehnt wurde. Die Entscheidung ist trotzdem richtig. Selbstverständlich gibt es auch andere, die diese Auszeichnung durchaus verdient hätte, darunter auch Kanzlerin Angela Merkel, die trotz großer Anfeindungen aus Teilen der Bevölkerung an ihrer humanen Flüchtlingspolitik festhält.
Kolumbiens Präsident Santos kann der Friedensnobelpreis Rückenwind für die anstehende Überzeugungsarbeit geben, die vor ihm und seien Mitstreitern liegt. Das Friedensabkommen mit den Rebellen der Farc muss halten, damit das Land nach jahrzehntelangem Konflikt endlich zur Ruhe kommen kann. Das Nobelkomitee zeigt insofern Weitsicht, weil der Preis die kolumbianische Regierung ein Stück weit verpflichtet, alles zu geben, um den Friedensvertrag doch noch zu retten.