Jetzt ist die Aufregung groß in der Rentenpolitik. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen sich wohl auf steigende Überweisungen an die Rentenkasse einstellen.
Die Ausgangslage ist kompliziert genug. Die Rentenkasse hat ein Problem, weil immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren müssen, die obendrein länger als früher den Ruhestand genießen. Die letzte Reform basierte aber auf Wunschdenken: Zur Kompensation niedrigerer Altersbezüge sollten künftige Rentnergenerationen die private und auch die betriebliche Altersvorsorge ausbauen. Doch die bürokratische und mit viel zu hohen Gebühren belastete Riester-Rente hat ihr Ziel verfehlt – und die Politik hat die Bürger mit widersprüchlichen Befunden noch verunsichert. Die Folge: Bleibt alles so, wie gesetzlich beschlossen, rutschen Millionen Senioren in die Altersarmut. Die Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus würde zum Sprengsatz für die Gesellschaft. Immerhin, die Politik ignoriert diese Gefahr nicht mehr.
Am Ende wird an vielen Stellschrauben zu drehen sein: Die Reform der Riester-Rente mit unbürokratischen Angeboten gehört dazu sowie neue Anreize für Betriebsrenten auch mit Steuermitteln. Die private Vorsorge muss vor allem für Geringverdiener attraktiver werden. Die gesetzliche Rente braucht mindestens für die Zeit nach 2030 neue Leitplanken – Untergrenzen und Garantien, auf die sich die jüngere Generation verlassen kann.