Er gehe ja zu einer ,guten Bank’, sagt Peer Steinbrück; quasi wie zur Entschuldigung, dass er als Politiker zum niederländischen Finanzkonzern ING.Diba wechselt.
Die meisten Menschen im Lande werden das Argument jedoch nicht verstehen. Für sie ist er ein weiterer Politiker, der auf einen hoch dotierten Wirtschafts-Posten wechselt. Natürlich liegt der Fall hier anders als bei Ronald Pofalla, der sehr flott von Berlin zum Bahnvorstand sprang. Da ließ sich Steinbrück mehr Zeit. Bei dem Sozialdemokraten ist nicht vergessen, dass er die Kavallerie in die Schweiz schicken wollte, um dort Steuerhinterzieher zu jagen. Aber als Bundesfinanzminister ließ Steinbrück es jahrelang zu, dass Banken im großen Stil mit „cum-ex“-Geschäften Steuern hinterziehen durften. Die ING.Diba war hoffentlich nicht dabei; dennoch hinterlässt sein Wechsel ein Geschmäckle. Seiner Partei tut er damit keinen Gefallen.