Es ist ganz einfach: Gaffen gefährdet Menschenleben. Wenn Unfallopfer schneller auf Youtube landen als auf dem OP-Tisch, muss der Gesetzgeber handeln.

Sensationsgier und die Lust am Schauerlichen – das scheint eine Art menschlicher Urtrieb zu sein, der bislang allen Zivilisationsbemühungen Stand gehalten hat. Im Gegenteil: Internet und digitale Welten sind aktuell eine besonders ideale Spielwiese für niedere Instinkte. Das entschuldigt Gaffer, die an Unfallstellen Handys zücken, um Verletzte zu filmen, statt den Notarzt zu rufen, freilich nicht im Geringsten. Diesen Zeitgenossen sollte man ganz schnell klar machen: Mit ihrem Tun befriedigen sie vielleicht ihre Sensationslust, fügen aber anderen unglaublichen Schaden zu.

Es ist ganz einfach: Gaffen gefährdet Menschenleben. Wenn Unfallopfer schneller auf Youtube landen als auf dem OP-Tisch, wie ein Polizeibeamter es jüngst spitz formulierte, dann muss der Gesetzgeber handeln. Und zwar schnell. Ob er das Tempo des gesellschaftlichen Wandels aufnehmen kann, darf aber bezweifelt werden.