Diese Diskussion hätte sich die Landesregierung gerne erspart. G8, die Verkürzung der Schulzeit an Gymnasien auf acht Jahre, war, ist und bleibt extrem unbeliebt. Die meisten Betroffenen – Eltern, Schüler, auch manche Lehrer – wollen G8 einfach nicht. Da hilft kein „Runder Tisch“, da hilft kein Versprechen, dass die Kinder künftig womöglich weniger Hausaufgaben und Klausuren schreiben müssen.
Der Endlos-Streit „G8 oder G9“ geht auf einen Fehler der alten schwarz-gelben NRW-Regierung zurück. Die hatte 2005 die Schulzeitverkürzung überhastet und planlos durchgeboxt. Motto: „Erst mal machen und dann sehen, wie es funktioniert.“ Ergebnis an den Schulen: Chaos, Ärger und Misstrauen. Rot-Grün hat danach den Fehler gemacht, sich nicht konsequent an dieses heiße Eisen heranzutrauen. Die Reform einer Reform bedeutet ja auch Ärger, und den wollte man sich ersparen. Funktioniert aber nicht.
Da hilft nur die zügige Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit. Oder eine sehr schnelle und spürbare Entlastung für die Schüler in G8. Wenn nicht, fliegt Rot-Grün dieses Thema im Wahlkampf um die Ohren. Obwohl die Opposition allen Grund hätte, schön leise zu sein.