Die jüngste Attacke von Schalkes Noch-Manager Horst Heldt auf seinen Nachfolger Christian Heidel zeigt, dass für ihn Zeit ist zu gehen. Ein Kommentar

Wie auch immer Horst Heldts Arbeit auf Schalke beurteilt wird – in einem Punkt sind sich selbst seine Kritiker einig: Mit dem 46-Jährigen ist ein schäbiges Spiel betrieben worden. Die Chance, die ihm von Clemens Tönnies im Juni 2015 versprochen worden war, hat er nie bekommen. Sehr schnell wurde klar, dass Tönnies schon damals auf der Suche nach einem Heldt-Nachfolger war, den er dann in Christian Heidel von Mainz 05 fand.

Als der für den Sommer vereinbarte Wechsel im Februar bekannt wurde, hätte Heldt die Brocken hinwerfen können – im Bewusstsein, fortan eine „lahme Ente“ zu sein. Für Schalke wäre dies freilich mit noch mehr Unruhe verbunden gewesen. Davor hat er den Verein bewahrt. Ob Pflichtbewusstsein oder eher finanzielle Gründe den Manager zur Vertragserfüllung bewegten, tut nichts zur Sache.

Inzwischen jedoch ist unübersehbar, dass Heldts Anwesenheit auf Schalke zunehmend zu einer Belastung, um nicht zu sagen: Qual, für beide Seiten wird. Seine Attacke gegen Heidel, dem er „Einmischung“ vorwirft, ist ein Zeichen von Kontrollverlust. Es sollte ihm – auch vor dem Hintergrund, eh nichts mehr ohne Zustimmung von Tönnies und Heidel entscheiden zu können – klar machen, dass es Zeit ist zu gehen. Steht doch auch seine Würde auf dem Spiel.