Der Schachzug von RWE-Chef Terium ist clever. Dass der Umbau schon ausreichen soll, um RWE aus der Krise zu führen, ist kaum mehr als Wunschdenken.
Nach dem ratlosen Durchgewurstel der vergangenen Jahre und dem richtigen, aber halbherzigen Konzernumbau im Sommer wagt RWE-Chef Terium den ersten echten Befreiungsschlag. Der fällt zwar weniger radikal aus als beim Konkurrenten Eon.
Gleichwohl ist der Schachzug clever: RWE kann sich durch einen Börsengang der neuen Tochter frisches Kapital beschaffen; der Energieriese wird in transparentere Strukturen überführt; und die Essener Zellteilung schafft womöglich die Voraussetzung für eine spätere Ausgliederung der atomaren Altlasten in eine Stiftung.
Der Aufsichtsrat sollte und wird Terium wohl sein Plazet geben. Dass der Umbau schon ausreichen soll, um RWE aus der Krise zu führen, ist kaum mehr als Wunschdenken. Zündende Ideen und eine glaubhafte Verkörperung der Energiewende sucht man vergebens.