Jahrzehntelang haben Energiekonzerne wie Eon und RWE gutes Geld mit ihren Kernkraftwerken verdient. Insofern sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, nun beim Atomausstieg darauf zu achten, dass nicht das unschöne Prinzip gilt, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren, also der Gemeinschaft aufzubürden. Die Finanzierung der Atom-Altlasten ist aus gutem Grund zunächst einmal Sache der Konzerne.

Zur unbequemen Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Bundesregierung ihrer Verantwortung nicht entziehen kann. Es war einst die Politik, die den Weg für die Atomkraft in Deutschland geebnet hat. Und es war die Politik, die unlängst den Ausstieg beschloss. Nun ist es leicht, auf die Konzerne zu schimpfen, die mittlerweile auch angesichts vieler hausgemachter Probleme in der Krise stecken. Verdienstvoll wäre es aber, gemeinsam mit den Unternehmen endlich eine politische Lösung für die Finanzierung des Atomausstiegs zu finden, die weder die Konzerne überfordert noch die Steuerzahler belastet. Klar ist: Je länger die Bundesregierung wartet, desto schwieriger wird es.