Wirklich neu klingt das nicht: Die Bundesregierung schüttet Geld für den Bau von Straßen aus, Bayern bekommt davon den Löwenanteil und Nordrhein-Westfalen vergleichsweise wenig. In diesen Fall sogar extrem wenig, gemessen an der Größe des Bundeslandes und den vielen ungelösten Verkehrsproblemen im Land.
Vor solchen Verteilungs-Schieflagen schützt offenbar noch nicht einmal die Große Koalition. Die größte Portion aus dem Topf für Straßenbau erhalten die Länder im Süden. Dass inzwischen die Bundesverkehrsminister bevorzugt aus Bayern kommen, mag dem Freistaat einen grundsätzlichen Vorteil verschaffen. NRW indes hat in Berlin noch immer keine Lobby und steht nun auch noch als naiv da: Wer keine Straßen plant, der bekommt auch keine. Dumm gelaufen. Andere Länder haben „auf Vorrat“ und ohne feste Zusagen Straßen geplant, und sie sind nun besser dran.
Stellen wir uns aber mal vor, nach NRW würden (wie nach Bayern) rund 600 Millionen Euro für neue Straßen fließen. Mit dem Bauen ist es ja nicht getan. Jede neue Fernstraße muss gepflegt und irgendwann wieder für viel Geld saniert werden. NRW hat ja schon seine liebe Mühe, das bestehende Straßennetz einigermaßen zu erhalten.