Warum kommen in Deutschland so wenige Kinder zur Welt? Es gibt zig Antworten darauf, aber keine guten. Gelten Kinder in diesem reichen Land etwa nicht mehr als Bereicherung? In Frankreich ist der Lebensstandard vergleichbar hoch, aber dort haben die Hebammen gut zu tun. Lässt unser Staat Eltern im Stich? Seine Unterstützung mag nicht optimal sein, aber sie ist – international gesehen – kein Grund für Kinderlosigkeit.
Ich fürchte: Diese Gesellschaft hat so wenige Kinder, weil sie Angst vor ihnen hat. Weil wir stets lesen (und wir Journalisten schreiben), wie gefährlich es angeblich ist, Mama oder Papa zu sein. Sie wissen ja: die Verantwortung, das Armutsrisiko, die Sorge, was zu verpassen, der Lärm, die Warnungen („Sie kosten so viel wie ein Haus“), womöglich noch ADHS und Kita-Streik. Schon mal einem Moment daran gedacht, dass ein Kind das Beste sein kann, was einem im Leben passiert?