Die deutsche Asylpolitik steht vor zwei zentralen Herausforderungen. Einmal müssen Flüchtlinge, die bleiben werden, deutlich früher integriert werden. Gleichzeitig gilt es, überlange Asylverfahren zu beschleunigen, um falsche Anreize für formal aussichtslose Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern zu streichen.
In NRW werden derzeit 45 Prozent der Asylbewerber anerkannt. Da macht es Sinn, gleich am ersten Tag schulische und berufliche Kompetenzen zu erfassen und die Flüchtlinge schnell in Deutschkursen anzumelden. Dreh- und Angelpunkt für die Integration bleibt der Zugang zur Arbeit.
Manche Firma würde die Kosten für eine Ausbildung oder Umschulung tragen, wenn geregelt wäre, dass der Flüchtling in jedem Fall seine Schulung beenden kann. Jeder zweite Flüchtling ist im für den Arbeitsmarkt interessanten Alter von 24 bis 64 Jahren. Heute können 40 Prozent der Asylbewerber eine Ausbildung nachweisen. Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen für die spätere Integration.