Die Popularitätskurve der NRW-Ministerpräsidentin bei 1. Mai-Kundgebungen unterliegt starken Schwankungen. Der gewerkschaftsnahe Kurs der Minderheitsregierung verschaffte Hannelore Kraft zwischen 2010 und 2012 viel Zuspruch.

Dann folgte der Absturz im beinharten Besoldungsstreit 2013 mit öffentlichem Pfeifkonzert für die SPD-Landeschefin am Tag der Arbeit. Schließlich 2014 die klimatische Normalisierung.

Bleibt Kraft Liebling der Gewerkschaften?

In diesem Jahr lag die Ahnung einer neuerlichen Belastungsprobe über dem Auftritt Krafts in Aachen. Der Streit um die Zukunft der Braunkohle in NRW wird sich in den kommenden Monaten ebenso verschärfen wie jener über die Gehaltsentwicklung der Landesbeamten.

Ob Kraft bei dieser Themenlage auf längere Sicht Liebling der Gewerkschaften bleiben kann?

Die nationalen Klimaschutzziele und die Zwänge des Landeshaushalts lassen es nicht erwarten.