All die Toten des Airbus-Unglücks sind nicht Opfer eines furchtbaren Unfalls geworden, sondern Opfer eines Verbrechens.
Wir haben in den vergangenen Tagen ausführlich über den Absturz des Airbus über Frankreich berichtet. Über mögliche Ursachen und die Bergungsmaßnahmen – vor allem aber über den Schmerz der Angehörigen. Als wir hörten, dass Schüler aus unserer Nähe, aus Haltern, unter den Opfern waren, ist dieses Leid noch näher gekommen.
Wir haben Menschen gesehen mit Tränen in den Augen, Menschen, die sonst hartgesotten erscheinen. Was nur müssen Eltern, Geschwister, Freunde empfinden, die ihr Kind, ihren Bruder, ihre Schwester, ihren Freund durch ein so tragisches Unglück verloren haben? Etwas Schlimmeres kann es nicht geben, haben wir gedacht. Bis jetzt.
Staatsanwalt: "Eigentlich kein Selbstmord"
Am Donnerstag nun mussten wir erfahren, dass es noch Schlimmeres gibt. All die Toten sind eben nicht Opfer eines furchtbaren Unfalls geworden, sondern Opfer eines Verbrechens. Ausgeführt von einem einzelnen Menschen. „Ich habe Probleme mit dem Begriff Selbstmord“, sagte am Donnerstag der französische Staatsanwalt Brice Robin. „Wenn man 150 Personen mit in den Tod reißt, ist das für mich eigentlich kein Selbstmord.“ Wie wahr!
Bevor die Debatte voll entflammt, wie man sich vor solchen Taten durch technische und kriminologische Aufrüstung schützen kann, sollten wir innehalten und an die Menschen denken, die jetzt Hilfe dringend benötigen. „Ich frage mich, wann dieser Albtraum endlich aufhört“, sagte am Donnerstag Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel. Wir hoffen sehr, dass dieser Albtraum irgendwann endet, dass all die Angehörigen zurückfinden können ins Leben.
Irgendwann. Trotz alledem.