Die Mörder von Tunis haben das Ziel für ihren Anschlag zweifellos mit Bedacht ausgesucht – europäische Touristen, und zwar in Tunesien, also in dem Land, in dem der Arabische Frühling seinen Anfang nahm.
Die doppelte Botschaft der Terroristen ist klar: Der Westen ist weiterhin im Visier der Extremisten, seine Bürger sind nirgendwo sicher. Und: Auch in der politisch gemäßigten arabischen Welt sind die Islamisten nicht zu stoppen.
Zu allem entschlossene Täter, die den eigenen Tod in Kauf nehmen
Das Tatmuster ist seit den Anschlägen von Paris auf "Charlie Hebdo" und Kopenhagen immer das gleiche: Zu allem entschlossene Täter, die den eigenen Tod in Kauf nehmen, sorgen mit geringem Aufwand für ein hohes Maß an Gewalt und Schrecken.
Gegen diese perfide Taktik sind Sicherheitskräfte so gut wie chancenlos.
In Tunis sind die Opfer, anders als zuletzt in Frankreich und Dänemark, keine Journalisten oder Karikaturisten, sondern Urlauber. In der verqueren Denkweise der Islamisten verkörpern sie damit aber ebenso den von den Tätern verhassten und mit blutigem Terror bekämpften westlichen Lebensstil.
Man muss fürchten, dass die Toten von Tunis nicht die letzten Opfer der Fanatiker bleiben werden.