Die Deutschen sind reisefreudig wie nie und lassen sich ihre Lust auf fremde Länder und Menschen auch durch streikbedingte Störungen im Bahn- und Flugverkehr offenbar so schnell nicht vermiesen.
Laut einer aktuellen Studie war mehr als die Hälfte der Bevölkerung im vergangenen Jahr mindestens fünf Tage auf Urlaubsreise. Und auch die Bahn vermeldete – trotz des heftigen Tarifkonflikts mit den Lokführern – für 2014 ein Rekordjahr.
So schlimm, wie häufig dargestellt, kann es mit der Zuverlässigkeit im Mobilitätssektor also wohl doch nicht sein. Deutschland droht nicht gleich der Verkehrskollaps, wenn einzelne Berufsgruppen ihr verbrieftes Recht auf Arbeitskampfmaßnahmen in Anspruch nehmen.
Für jeden direkt Betroffenen sind die Streiks im Reiseverkehr natürlich ein großes Ärgernis. Wie so oft geht es auch diesmal um die Verhältnismäßigkeit.
Die Geduld von Millionenen Bahn- und Flugreisenden wurde in den vergangenen Monaten auf eine harte Probe gestellt. Man sollte sie nicht überstrapazieren.