Die rasant steigende Zahl aussichtsloser Asylbewerber vom Westbalkan ist das Ergebnis krasser sozialer Unterschiede in Europa, aber auch des Behördenversagens in Deutschland.

Obwohl die Anerkennungsquote der Kosovaren als politische Flüchtlinge bei nur rund einem Prozent liegt, vertrauen sich täglich Hunderte von verzweifelten Menschen kriminellen Schleuserbanden an.

Die Verfahrensdauer in Deutschland ist eben so lang, dass sie selbst jenen ohne Aussicht auf Bleiberecht einige Monate in sozialer Sicherheit verheißt.

Dies mit mehr Personal und schnelleren Entscheidungswegen zu ändern, wäre längst Aufgabe des Bundes gewesen. So kollabiert eine Hilfslogistik, die gerade jetzt dringend für traumatisierte Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie Syrien oder dem Irak benötigt wird.

Bevor Land und Kommunen aber allzu eifrig auf den Bund zeigen: Sie müssen sich fragen lassen, warum in Nordrhein-Westfalen trotz Misshandlungsskandals und Flüchtlingsgipfels noch immer kein effektives Notfallprogramm aufgebaut wurde.

Die staatliche Beschlagnahme eines Ferienheims aus Mangel an Betten ist Ausdruck der Ohnmacht.