Es kratzt im Hals, die Augen tränen, die Nase läuft – man fühlt sich krank und will nur noch Ruhe. Doch wer bleibt mit einer Erkältung schon zu Hause? Laut Fehlzeitenreport der AOK schleppt sich jeder Zweite krank zur Arbeit.
Nur was bringt es der Firma und den Kollegen, wenn der Mitarbeiter total verschnupft seinem Job nachgeht? Es bringt nichts Gutes. Wer sich wie zerschlagen fühlt, und trotzdem einen Bus lenkt, eine Hausfassade saniert oder ein Auto repariert, handelt leichtsinnig: Er bringt sich und andere in Gefahr. Unternehmensberatungen sprechen schon davon, dass der Löwenanteil der finanziellen Belastungen daher stamme, dass sich Arbeitnehmer krank in die Firma schleppten und Fehler machten. „Präsentismus“ nennt man das, klingt ja auch schon wie eine Krankheit.
Doch woher kommt es, dass die Leute sich nicht trauen, zu Hause zu bleiben und lieber die Kollegen anstecken? In vielen Fällen haben sie schlicht Angst, schlechte Karten beim Chef zu haben. In Zeiten von unsicheren Arbeitsplätzen will das keiner. Es müsste also so sein, dass ein Chef seinen kranken Mitarbeiter auch mal nach Hause schickt. Oder ist das zu viel verlangt?