Seit rund einem halben Jahr hat René Benko beim Essener Warenhauskonzern Karstadt das Sagen. Dass der österreichische Geschäftsmann nicht jedermanns Liebling sein würde, war klar. Schon früh ließen Benkos Leute erkennen, dass Karstadt nach den verlorenen Jahren unter dem Eigentümer Nicolas Berggruen nun eine ziemlich kompromisslose Sanierung bevorsteht. Insofern ist es keine Überraschung, wie die Karstadt-Führung vorgeht. Und doch sind es beängstigend tiefe Einschnitte. Das Management lässt keinen Zweifel daran, wie ernst die Lage ist. Eine harte Sanierung, schrieb der Konzern-Finanzchef unlängst, sei „unabdingbar für das wirtschaftliche Überleben von Karstadt“.
Die neue Karstadt-Führung hat sich angesichts knapper Kassen zum Ziel gesetzt, durch eine neue Organisation mit weniger Beschäftigten mehr Service zu liefern. Den Beweis, dass diese Rechnung aufgeht, muss René Benko erst noch liefern. Dass es große Zweifel in der Belegschaft gibt, ist nur allzu verständlich. Karstadt lebt von den Kunden und braucht das Engagement der Mitarbeiter. Sparen allein ist keine Strategie.