Es gibt sicher gute Gründe für die Postbank, ihren Kunden für Papierüberweisungen plötzlich Geld abzuknöpfen. Die blanke Kostenersparnis kann es nicht sein. Wer Gekritzeltes nur noch bei knapp vier Prozent aller Überweisungen entziffern muss, der kann das auch noch ein paar Jahre weiter so machen. So belastend kann der Aufwand nicht sein für einen Konzern, der im letzten Jahr einen Gewinn von 431 Millionen Euro gemacht hat und knapp zwei Euro pro Aktie zahlt.

Was die Postbank stattdessen tut: Sie verprellt Kunden, die kritisch genug sind, dem Trend zum Online-Bankgeschäft zu widerstehen und ihren Kontostand dem weltweiten Netz nicht anvertrauen wollen. Bestraft werden aber auch viele ältere Kunden. Diejenigen also, die das Geldinstitut zu dem gemacht haben, was es heute ist. Weil sie ihr Geld schon zur guten alten Post getragen haben, als man online nicht mal im Fremdwörterlexikon fand.