Das Gift PCB könnte ins Trinkwasser gelangen, wenn stillgelegte Bergwerke geflutet werden. Die RAG sollte Warnungen der Umweltschützer ernst nehmen.
Bergbau ermöglichte Deutschland historisch gesehen den Aufstieg zur Industrienation. Der Steinkohleabbau, der Ende 2018 endgültig auslaufen wird, hinterlässt aber auch erhebliche Probleme, die mit Bergsenkungen beginnen und mit unter Tage gelagertem Müll längst nicht beendet sind.
Nun warnen Umweltschützer davor, dass hochgiftiges PCB ins Trinkwasser gelangen könnte, wenn mehr und mehr stillgelegte Bergwerke geflutet werden. Gebäude, die mit Asbest verseucht sind, können saniert oder fachgerecht abgerissen werden. PCB dagegen ist tonnenweise ins Erdreich gesickert und droht nun, ausgewaschen zu werden. Dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist weitaus schwerer.
Die RAG ist nicht der einzige Konzern, der mit Umweltsünden aus der Vergangenheit zu kämpfen hat. Die Rechtfertigung des Konzerns aus Herne vom Wochenende lässt aber daran zweifeln, dass er den PCB-Gefahren mit dem nötigen Nachdruck zu begegnen versucht. Das Abpumpen von Grubenwasser bleibt eine milliardenschwere Lebensaufgabe, auch wenn Ende 2018 die letzte deutsche Steinkohlen-Zeche geschlossen sein wird.
Die Gesundheit der Menschen sollte der RAG wichtiger sein als die Kostenfrage. Sie sollte Warnungen der Umweltschützer ernster nehmen, als sie es bislang getan hat.