Griechenlands Krise und die Pegida-Demos sind für die AfD-Populisten eigentlich Steilvorlagen. Doch die Partei verstrickt sich in Machtkämpfen.
Eigentlich müsste bei der AfD Party angesagt sein. Die Wahlen in Griechenland bringen die verdrängte Euro-Krise wieder auf die Tagesordnung und die Pegida-Demos heizen die Debatte um Zuwanderung an – beides könnte den Populisten von der AfD, die diese angstbesetzten Themenfelder offensiv beackern, neuen Zulauf bringen. Doch statt Party ist Chaos angesagt.
Persönliche Rivalitäten, die 2014 aus wahltaktischen Gründen mühsam unter der Decke gehalten wurden, treten nun offen zutage. Bernd Lucke, der nach der alleinigen Macht in der AfD strebt, wird von Ko-Vorsitzenden frontal angegriffen; andere aus der AfD-Spitze liefern sich eine verbale Schlammschlacht. Es zeigt sich: In der Parteispitze geht es nicht um den politischen Kurs, sondern um Eitelkeiten und Macht. Nicht ausgeschlossen, dass sich die AfD, die ja alles anders machen wollte als die etablierten Parteien, gerade selbst erledigt.