Das Jahr 2014 kündigte sich mit der Debatte „wer betrügt, der fliegt“ an. Damals ging es um die Armutszuwanderer, heute um die Islamisierung, aber auch um die „kulturelle Identität“ des Volkes, die der CSU-Mann Friedrich gefährdet sieht.

Wenn „Forsa“ richtig liegt, wenn 29 Prozent der Bürger meinen, der Islam habe einen so großen Einfluss, dass man auf die Straße gehen müsse, haben wir es mit einer relevanten, vorerst außerparlamentarischen Opposition zu tun. Es ist die Gegenbewegung zu Angela Merkels Modernisierung der Union. Friedrich nennt als Beispiel ja die doppelte Staatsbürgerschaft. Die Bewegung aus Pegida, AfD und enttäuschten Konservativen droht die Union zu spalten. Wo Merkel steht, machte sie in der Neujahrsansprache klar: „Folgen Sie denen nicht.“

Aber damit ist es nicht getan. Ihr Kabinett muss sich um die Probleme kümmern, die mit Arbeitsmigranten und Flüchtlingen verbunden sind. Man müsse „besser werden“ beim „Erklären der vielen Veränderungen“, wie Finanzminister Schäuble angemahnt hat – der beste Zwischenruf zum Jahreswechsel.