Die Nordkorea-Posse „The Interview“ hat die von Präsident Obama persönlich befeuerte Aufregung – Meinungsfreiheit oder Duckmäusern – nicht verdient.
Wo die Grenzen zwischen Politik, Terrorangst, Internet-Gaunereien, Kunstfreiheit und Marketing verwischen, hält man sich am besten ans Wesentliche. Die Nordkorea-Posse „The Interview“ hat die von Präsident Obama persönlich befeuerte Aufregung – Zeigen oder Nichtzeigen, Meinungsfreiheit oder Duckmäusern – nicht verdient.
Das erstaunlichste Kino-Skandälchen des Jahres ist kein zweiter Mel Brooks, der einst Adolf Hitler stepptanzen ließ – mit einer Hakenkreuzbinden tragenden Brieftaubenwehrmacht im Schlepptau. Es ist eine knallchargige Geschichte, deren hinternlastiger Wortwitz spätestens bei der deutschen Synchronisation durchfallen wird.
Dass Amerika über Weihnachten den Kauf einer Kinokarte zum patriotischen Akt gegen Kim Jong Un verklärte, passt in die hysterische Landschaft. Interessant würde es erst, wenn Seth Rogen und James Franco „Interview II“ drehen. Mit Wladimir Putin in der Hauptrolle.