Die größte Polit-Affäre des Jahres ist also noch nicht zu Ende: Sebastian Edathy mag nicht als der glaubwürdigste Zeuge erscheinen – aber seine Anschuldigungen gegen den Ex-BKA-Chef und einen SPD-Politiker wiegen schwer.
Kam es hier wirklich auf dem kurzen Dienstweg zum ständigen Gemauschel zwischen Chef-Ermittler und Politik, wäre das ein handfester Skandal.
An der Beurteilung seines eigenen Falls ändert das freilich nichts. Er ist tief gestürzt, aber Mitleid muss man nicht haben.
Edathy trat am Donnerstag mit einer Selbstgerechtigkeit auf, die sprachlos macht: Kein Wort des Bedauerns für die Kinder, die für die ekelhaften Nacktbilder herhalten müssen, an denen sich Edathy ergötzt hat.
Keine ehrliche Reue. Und auch keine Scham. Er sieht sich als Opfer und ignoriert dabei die wahren Opfer: Wer sich so uneinsichtig zeigt, hat es nicht verdient, dass ihm der peinliche Kinderporno-Prozess vor Gericht erspart wird.