Seine Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, die systematische Dämonisierung seiner Kritiker, seine offene Verachtung für die Justiz und die Gewaltenteilung, sein Schattenboxen gegen das Internet, sein Frauenbild: Der türkische Präsident ist, gelinde gesagt, eine kontroverse politische Figur.

Jetzt hat der exzentrische türkische Präsident mit seinen Hasstiraden gegen den Westen, der sich am Blutvergießen in der islamischen Welt weide und den Tod der Muslime herbeisehne, die Grenze des Erträglichen eindeutig überschritten.

Papst Franziskus, der wenig später in Ankara eintraf, muss sich angesprochen fühlen, auch wenn er nicht gemeint gewesen sein sollte. Es ist offensichtlich: Mit seinen Hetzreden schlägt Erdogan der Türkei die Tür zur EU zu.