Essen. Multiresistente Keime sind eine Gefahr, der öffentliche Umgang mit dem Thema ist heikel. Panikmache vor dem Klinikaufenthalt wäre fehl am Platze - das Problem zu verheimlichen aber unverantwortlich. Stattdessen sollten die Erkenntnisse Anlass geben, das Gesundheitswesen zu verbessern. Ein Kommentar.
Experten warnen vor einem Tsunami, und selbst wenn man es sachlicher formulieren mag, steht fest: Keime, die gegen fast alle Antibiotika resistent geworden sind, sind eine Gefahr, die wir ernstzunehmen haben.
Dass sie in Kliniken auftauchen, ob eingeschleppt oder nicht, macht den öffentlichen Umgang mit dem Thema so heikel: Niemandem kann daran gelegen sein, dass Menschen in Panik geraten, wenn sie ein Krankenhaus aufsuchen müssen. Unverantwortlich aber wäre es, das Problem zu verheimlichen. Das Infektionsrisiko ist da, es gehört ins öffentliche Bewusstsein und muss stetige Mahnung für das gesamte Gesundheitswesen sein.
Die Niederlande als positives Beispiel
Es gibt ja Gegenstrategien: Die Niederländer haben ihre Fallzahlen drastisch gesenkt, indem sie jeden Patienten vor der Behandlung unter Quarantäne stellen und ihn auf Keime überprüfen. Nachahmenswert.
Die WAZ hat in Zusammenarbeit mit der „Zeit“ und dem Recherchebüro „Correctiv“ erstmals alle Daten ausgewertet. Sie machen deutlich, welche Bedeutung dem Kampf gegen die Keime zukommt.