Siegen. .

„Wow, das sieht nach Arbeit aus. Dürfen wir Fotos machen?“ Beeindruckt stehen Ina Fehling und Lynn Selisko vor dem großen Bücherregal im Büro der „rasterfabrik“. Michael Debus schmunzelt und nickt zustimmend: „Klar könnt ihr Fotos machen.“

Das lassen sich die Zeus-Nachwuchsredakteurinnen nicht zweimal sagen. Schließlich sind sie der Einladung des Zeus-Aktionsangebots „Schnuppertag in einer Werbeagentur“, organisiert von den Siegener Versorgungsbetrieben, gefolgt, um den kreativen Arbeitsalltag in der Siegener Werbeagentur „rasterfabrik“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

Während die Schülerinnen der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule begeistert Bilder schießen, lüftet Geschäftsführer Michael Debus das Geheimnis um das mit Büchern und Ordnern gut gefüllte Möbelstück: Ina und Lynn erfahren, dass es in der Werbung in einem ersten Schritt immer darum geht, sich in ein Produkt hineinzudenken und es zu verstehen: „Darum recherchieren und dokumentieren wir viel.“ Aha.

Doch sind die Mädchen zum Schnuppern da. Sie haben noch viele weitere Fragen an den gelernten Mediengestalter, der 2006 gemeinsam mit der Werbekauffrau Daniela Sisman die Werbeagentur in der Siegener Oberstadt gegründet hat. Bei der Betrachtung diverser Flyer, Broschüren, Poster und anderer Werbeartikel möchten es die Achtklässlerinnen schließlich haargenau wissen: „Wie kommen die Kunden zu Ihnen?“ „Wie viele Kunden haben Sie?“ „Haben Sie schon einmal einen Kunden verwechselt?“ „Muss man studieren, wenn man bei ihnen arbeiten möchte?“ „Und überhaupt: Wie finden sich gute Ideen, um ein Produkt erfolgreich zu vermarkten?“

Marketingstrategie für den Geburtstag

Das dahinter viel Herzblut für die Sache und eine enorme Portion Kopfarbeit steckt, erleben die Mädchen unmittelbar. Gemeinsam mit Michael Debus wagen sie die Probe auf Exempel, eine Marketingstrategie für Inas 14. Geburtstag und eine mögliche Party zu kreieren. Welcher Typ ist Ina, welchen Charakter soll die Feier haben? Soll sie drinnen oder draußen stattfinden? Soll es Würstchen oder Kavier geben? Stück für Stück finden sich Ideen für die fiktive Party. Nur ein knackiger Slogan fehlt noch. Ein Motto, mit dem Ina ihre Veranstaltung bewerben könnte.

Die Mädchen merken, dass es gar nicht so einfach ist, schnell eine griffige Aussage zu finden, die neugierig macht und viele Menschen anspricht. Vielleicht fällt ihnen eine auf dem Nachhauseweg ein, beim morgendlichen Zähneputzen, im Schulbus oder beim nächsten Zahnarztbesuch. Und vielleicht verraten sie ihre zündende Idee dann im Zeus-Artikel, den sie über ihren Schnuppertag in der „rasterfabrik“ schreiben möchten.