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Seltene Erden sind Metalle, die für die Industrie sehr wichig sind. Wo sie herkommen und wofür sie verwendet werden erklärt Zeus-Reporter Lars.

Seltene Erden sind 17 Metalle, die in der Industrie sehr wichtig sind. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man diese Metalle und löste sie in Oxidform aus dem Stein. Seltene Erden werden für die Herstellung von Elektroprodukten wie zum Beispiel Handys, Laptops oder Fernseher gebraucht. Für die Umwandlung von Wasserstoff in Energie (zum Beispiel in Elektroautos) werden Seltene Erden benötigt.

In den Photovoltaik-Anlagen benötigt man ebenfalls Seltene Erden wie Germanium, Galium und Indium. Es gibt keine Alternativen. Auch für die Gewinnung von Windenergie braucht man die Seltenen Metalle. Neodym macht aus normalen Magneten „Kraftpakete“ für die Windanlagen. Starke E-Autos sind Voraussetzung für die Mobilität der Zukunft. Man benötigt winzige, keinen Strom verbrauchende Magnete in den Autos, egal ob bei Wasserstoff, Elektro oder Hybrid.

Für den Fortschritt im Bereich der Umwelt- und Elektrotechnik ist in den letzten Jahren der Weltbedarf an Seltenen Erden enorm gestiegen. Bis 1950 lag er bei etwa Null, bis 1984 bei 20.000 Tonnen, bis 2009 bei etwa 140.000 Tonnen und 2010 geschätzt bei rund 160.000 Tonnen. Der Nachschub der gefragten Metalle wird knapp. Um neue Erze zu gewinnen, baut man Erzhütten an den entlegensten Orten der Welt, oft mit verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt.

Metalle mit Chemikalien aus dem Gestein gewonnen

Die Metalle werden mit giftigen Chemikalien aus dem Gestein gewonnen. Diese aufwendige, umweltverschmutzende Prozedur hat man bisher gerne den Chinesen überlassen. So verfügt China über 97 Prozent der momentan abgebauten Seltenen Erden, die sie zum größten Teil exportieren. Eine Quelle, die schnell versiegen könnte, denn China baut selber den Hightech-Bereich aus und hat dementsprechend einen großen Bedarf. Außerdem versucht China, mit der Verknappung den Marktpreis in die Höhe zu treiben. Wahrscheinlich wird es bis 2012 große Anspannungen auf dem Weltmarkt geben.

Eigentlich sind die Reserven der Welt gar nicht so klein. Sie liegen in den USA, Russland, Afrika und Australien. Die Seltenen Erden werden aber oftmals unter grausamen Bedingungen gewonnen. In der Demokratischen Republik Kongo müssen oftmals Kinder und Jugendliche Coltan schürfen. Viele Minen werden dort durch Rebellen kontrolliert und der größte Teil des Gewinns fließt in den Bürgerkrieg. Den Arbeitern (Kindern) bleibt ein kläglicher Rest zum Überleben. Dennoch kommen immer mehr Menschen in die Minen, weil es keine andere Arbeit gibt.

Coltan verbaut man in Elektrochips, die elektronische Ladungen speichern. Die westlichen Industrieunternehmen verpflichten sich zusehends, nur noch die Erze dort zu kaufen, wo keine Kinder arbeiten und die Umwelt nicht geschädigt wird. Das Bundesbildungswerk für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover unterstützt dieses Vorgehen.

Sauberes Coltan, das ist das Ziel der Zukunft. Man will den Kongolesen die Chance geben, ihren Lebensunterhalt menschenwürdig zu verdienen. Seltene Erden - die Rohstoffe unserer Zukunft mit Konfliktpotential.

Lars Padberg, Klasse 8b, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Wetter