Dülmen. .
Wildpferde sind in Europa eine Seltenheit. Aber eine Herde gibt es – und das in unserer Nähe: im Merfelder Bruch bei Dülmen. Und beim jährlichen Wildpferdefang kann jeder dabei sein.
Etwa zwölf Kilometer westlich von Dülmen lebt seit circa 700 Jahren die heute letzte europäische Wildpferdeherde. Im 19. Jahrhundert schufen die Herzöge von Croy ein 360 Hektar großes Reservat, ohne das die Wildpferde längst ausgestorben wären. Die etwa 350 Dülmener Wildpferde leben dort ohne menschliche Fremdeinwirkung, außer in starken Wintern, in denen Heu zugefüttert wird.
Die Tiere sind robust, folgen nur ihren Instinkten und sind an ihre Umwelt gut angepasst. Sie leben in Familienverbänden mit einer ausgeprägten Rangordnung, an deren Spitze der einzige Hengst der gesamten Herde steht.
Jährlicher Fang der
Wildpferde
Diese Rangordnung ist wichtig, da sonst ein Hengst vertrieben würde und für eine zweite Herde nicht genug Platz wäre.
Deshalb findet jedes Jahr am letzten Samstag im Mai ein Wildpferdefang statt, bei dem alle einjährigen Hengste von Hand aus der Herde gefangen werden. Die Jährlinge werden anschließend versteigert. Dies ist ein Höhepunkt für alle Pferdeliebhaber. Deshalb sind auch die Karten schnell ausverkauft. Wer also im nächsten Jahr dabei sein möchte, sollte sich beeilen, es könnte voll werden: Karten gibt es hier.
Tabea Schnurbusch, Klasse 8a, Friedrich-Harkort-Schule, Herdecke