Recklinghausen. . Zeus-Reporter Till Neuhaus hat sich mit Elektro-Autos befasst und erklärt, dass die Umweltbilanz der Fahrzeuge gar nicht so rosig ist, wie sie immer beschrieben wird. Während der Verbraucher spart, ist die Entsorgung sehr teuer.
Elektro- und Hybridautos werden immer beliebter, auch im Kreis Recklinghausen sind vermehrt solche „grünen Flitzer“ zu sehen. Selbst in Recklinghausen gibt es Aufladestationen. Viele andere Städte rüsten auf oder sind sogar schon weit in der Entwicklung, zum Beispiel Berlin. Car-Sharing-Firmen bieten auch E-Autos zum Verleih an. Der Weltmarkt nimmt rapide an Angeboten der Autohersteller mit Elektro- und Hybridautos zu. Doch halten diese Autos überhaupt, was sie versprechen. „Effizienz“, „Umweltfreundlichkeit“ und vieles mehr? Experten sagen: Nein!
Für die Herstellung und die Entsorgung von Hybridautos muss auch Energie aufgewandt werden, wodurch auch wieder Schadstoffe entstehen. Dennoch, viele Verbraucher kaufen sich ein Elektro- oder Hybridauto. Denn der Kraftstoffverbrauch von Hybridautos ist geringer. Im Vergleich verbraucht der beste Golf Benziner laut Herstellerangabe etwa 5,7 Liter auf 100 Kilometer. Der leicht größere Toyota Prius als Hybrid dagegen nur 3,9 Liter Super. Über ein Autoleben von beispielsweise 10 Jahren und 100.000 Kilometern wären das 5.700 zu 3.900 Liter Super.
Berücksichtigt man Herstellung und Entsorgung in der Umweltbilanz beider Fahrzeugtypen relativiert sich der Vorteil sehr schnell.
Nun kann man zwar sagen, dass der Prius weniger verbraucht, aber dafür mehr an Herstellung und Entsorgung kostet als der Golf. Dies bedeutet aber, dass der Prius nicht wirklich „grüner“ ist als der Golf.
Auch Hersteller wie BMW ziehen nach, doch mit ganz anderen Ideen, nämlich dem BMW I8. Ein Sportwagen als Hybrid-Auto? Ja, und 362 PS Leistungsstark und konkurrenzfähig in seiner Klasse. Seine Reichweite beträgt rein elektrisch 35 Kilometer und seine Gesamtreichweite über 500 Kilometer. Aufgeladen ist er in unter 2 Stunden und der kombinierter Verbrauch 2,1 Liter auf 100 Kilometer. Aber für die alltägliche Mobilität vermutlich zu teuer.
Till Neuhaus, 8e, Hittorf-Gymnasium, Recklinghausen