Velbert. In der Gemeinschaftsgrundschule Kuhstraße ist nicht der Bär los, sondern die Hühner. Hausmeister Fred Manhold erfreut mit seiner Rassegeflügelzucht Kinder und Lehrer. Zeus-Reporterin Ines Klosa war vor Ort, um sich ein Bild von dem Hühnerhaufen zu machen.
„Da piept doch was!“, rufen die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Kuhstraße. Unmittelbar neben ihrer Schule in Velbert-Langenberg befindet sich ein großer Hühnerstall. Fred Manhold (49), Hausmeister mit einer Leidenschaft zur Rassegeflügelzucht, eröffnete der Grundschule mit seinem Hobby eine neue Perspektive.
Pädagogisch wertvoll für die Persönlichkeitsentwicklung
„Oh wie süß. Kann ich das kaufen?“, fragt begeistert ein Mädchen aus der zweiten Klasse, die, wie auch andere Kinder, ein Tier auf die Hand nehmen durfte. „Erstaunlich ist“, bemerkt Herr Manhold, „dass auch die lebhaftesten Kinder Vorsicht und Einfühlsamkeit im Umgang mit den Küken beweisen.“ Außerdem berichtet er von Schülern, die, durch ihre Unerfahrenheit, Angst und Unsicherheit gegenüber den Tieren zeigen.
Somit kann dieses Angebot pädagogisch wertvoll für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sein. Mut, Vertrauen und Einfühlungsvermögen werden gefördert. Außerdem lernen die Schüler ihre Grenzen kennen und eventuell zu überwinden.
Schüler sind beim Schlupf der Küken hautnah dabei
„Die Schüler können den Schlupf eines Kükens hautnah erleben.“, berichtet Herr Manhold und erklärt den Ablauf vom Ei bis hin zum Küken. Für diesen Prozess werden Bruteier in eine 37,8° Grad warme Brutmaschine eingelegt. Nach 21 Tagen findet der Schlupf statt. Anschließend werden die Küken in einen beheizten Aufzuchtkäfig eingesetzt, in dem sie eine Woche verbleiben. Die Brutmaschine, wie auch der Aufzuchtkäfig, befinden sich hinter einer Glasscheibe in der Hausmeisterloge. Diese grenzt unmittelbar an die Pausenhalle, sodass die Kinder alles beobachten können, die Küken aber gleichzeitig ihre nötige Ruhe haben.
Später, wenn die Küken im großen Hühnerstall sind, können sie in Begleitung des Hausmeisters weiterhin besucht und ihre Entwicklung beobachtet werden.
Schüler und Lehrer lernen gemeinsam alles über Rassegeflügelzucht
Auch die Lehrerinnen der Grundschule nehmen das Angebot dankbar an. Klassenweise treffen sich die Schüler mit dem Hausmeister in der Pausenhalle. Dort erhalten sie Informationen über die Rassegeflügelzucht. Außerdem bekommen sie Antworten auf all ihre Fragen.
Um seine Interessen und sein eigenes Fachwissen noch weiter vertiefen zu können, ist der Hausmeister Mitglied vom „Rassegeflügelzuchtverein Langenberg/Rhld. 1871 e.V.“ Einmal jährlich findet darüber eine Ausstellung statt. Nicht nur Hühner, auch Gänse, Tauben, Enten und weiteres Geflügel, kann man hier hautnah erleben. Gern besucht wird die Veranstaltung von Kindergartengruppen, die auf eine Führung von Herrn Manhold gespannt sein dürfen sowie von Interessenten mit dem gleichen Hobby oder älteren Menschen, die sich gerne bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffe in ihre Jugend zurück versetzt fühlen, in welcher Nutztiere in vielen Haushalten sozusagen zur Normalität gehörten.
Seit 2006 geht Fred Manhold seinem Hobby, der Rassengeflügelzucht, nach. In dem selbstgebauten Stall haben zum größten Teil „Zwergbarnevelder“ und „Zwergstrupphühner“ ihr zu Hause gefunden.
Ines Klosa, Klasse: 12A, Berufskolleg Bleibergquelle, Velbert