Velbert. . Was ist eigentlich eine faire Tüte? Dieser Frage wollte Zeus-Reporterin Lea-Melissa Hüser auf den Grund gehen. Sie nahm eine Tüte genauer unter die Lupe.

Schon zweimal hat uns eine Freundin meiner Mutter zur Weihnachtszeit eine „Faire Tüte“ mit fair gehandelten Waren geschenkt. Mich hat die Herkunft des Inhaltes nie interessiert. Jetzt, wo ich etwas älter bin, habe ich mir Gedanken gemacht, was fair gehandelte Waren sind und wo sie herkommen. Auslöser dafür war der gemeinsame Flyer der katholischen Gemeinde St. Joseph-Horst-Eiberg und der evangelischen Gemeinde Freisenbruch-Horst-Eiberg für die dritte Aktion „Faire Tüte zum 1. Advent.“ Acht ehrenamtliche Helfer, die diese Tüten bestücken, verkaufen auch an jedem 2. und 4. Sonntag eines Monats die fair gehandelten Waren in einem „Eine-Welt-Laden.“

Aber was sind fair gehandelte Waren?

Die „Fair Trade Company GEPA“ (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der dritten Welt mbH), die die fair gehandelten Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt (Afrika, Lateinamerika und Asien) zu uns bringt, ist der größte Importeur in Europa. Die GEPA fördert beim Erzeuger unter anderem die Umstellung auf ökologischen/biologischen Anbau von Rohstoffen und kontrolliert die hohe Qualität der Produkte. Außerdem sorgt sie für einen „fairen“ Preis, das heißt die Erzeuger erhalten für ihre Produkte einen langfristig, vertraglich festgelegten Mindestpreis, der für sie ein verlässliches Einkommen bedeutet.

Honig aus Nicaragua

Hierdurch wird neben der Steigerung der Lebensqualität, auch die Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein der Menschen gestärkt. Ferner investieren sie auch in ihre eigene Fortbildung, die Ausbildung ihrer Kinder und die Verbesserung ihrer Produkte. Diese Produkte sind z.B. Kaffee aus Mexiko, Kakao aus Bolivien, Honig aus Nicaragua und Tee aus den besten Anbaugebieten der Welt: Indien, Sri Lanka, China und Südafrika.

Neben den zahlreichen Rohstoffen und Lebensmitteln kommt auch schönes Kunsthandwerk, wie Textilien, Schmuck, Tücher oder Glas zu uns, welches meist in traditioneller Handarbeit hergestellt wurde. Alle Waren sind in den „Eine-Welt-Läden“ erhältlich.

Aber nun zurück zur „Fairen Tüte“:

Damit die Menschen von dieser Aktion erfahren, werden sechs Wochen vor dem 1. Advent nach jeder Messe an der Kirche vorgenannte Flyer verteilt. Bereits im letzten Jahr wurden mehr als 120 dieser Tüten verkauft und jetzt liegen mehr als 150 Bestellungen vor. Der Inhalt der diesjährigen Tüte besteht unter anderem aus einem Schoko-Nikolaus, Spekulatius, Honig, Kakao, Kaffee und vieles mehr. Hierbei handelt es sich um kleine Probierpackungen, um den Menschen die fairen Produkte ein bisschen näher zu bringen.

Lea-Melissa Hüser, Klasse: 8c, Gymnasium Langenberg, Velbert