Düsseldorf. . Zeus-Reporter besuchten den Landtag in Düsseldorf. Mit dem Piraten Daniel Düngel sprachen sie über die politische Ausrichtung der Partei. Mit dem Sozialdemokraten Volker Münchow redeten sie über Bildungsthemen.

Als im Mai 2012 in Nordrhein-Westfalen der Landtag gewählt wurde, gehörte die Piratenpartei zu den großen Siegern. Mittlerweile steht die Partei häufig in der Kritik. Das große Vorurteil, sie seien doch wie die Linken, kann Daniel Düngel nicht nachvollziehen. Der Landtagsvizepräsident unterhielt sich in Düsseldorf mit Zeus-Reportern über Programm und Ziele seiner Partei.

„Ich möchte nicht die Linke mit Internetanschluss sein“, erklärte Düngel. Seine Partei stehe jedoch für das Internet und den Datenschutz und darauf seien die Mitglieder auch stolz, denn: „Ohne das Internet würde es uns als Partei nicht geben.“ Im Landtag sitzen die 20 Piraten ganz links. Da liegt die Frage nahe, wo die Partei am liebsten sitzen würde. „Wir hätten uns in die Mitte gesetzt“, sagt Düngel. „Vom Grundsatzprogramm sind wir aber eher links.“

Keine Meinung aus dem Buch

Als junge Partei haben es die Piraten natürlich nicht leicht, da das Parteiprogramm noch erarbeitet werden muss und sie mit vielen Themen noch nicht vertraut sind. Doch die Mitglieder blicken zuversichtlich in eine Zukunft, in der sie im Landtag kräftig mitmischen können. Düngel sieht seine Kollegen und sich als Politiker, die es anders machen wollen. Die Piraten seien eine Partei, die noch keine vorgefertigte Meinung in einem Buch stehen hat und sich deshalb immer neu auf Situationen einstellen kann. Die Piraten hoffen weiterhin auf das Vertrauen künftiger Wähler, egal ob jung oder alt. Denn: „Wahlkampf machen können wir!“ Zudem erklärte Daniel Düngel noch, dass die Partei beim Einzug in den Landtag sehr nett begrüßt wurde. „Jedem Abgeordneten kann es hier nur gefallen“, sagt er und erwähnt die spannende Arbeit, die jeden Tag anders ist.

Auch Volker Münchow sitzt seit Mai im Düsseldorfer Landtag. Er unterhielt sich mit den Zeus-Reportern vor allem über Bildungsthemen. „G 8 ist schlecht auf die Bahn gebracht worden”, sagte der SPD-Politiker aus Langenberg. Sein Wunsch ist es, darüber nachzudenken, wieder zu G 9 zurück zu kehren. Außerdem kann er sich vorstellen, den Schulen eine Wahlfreiheit zwischen beiden Systemen einzuräumen und dann die Schüler und Eltern entscheiden zu lassen, ob sie eine Schule mit kurzem oder langem Bildungsweg bevorzugen. Münchow hält den „wahnsinnigen Zeitdruck“ für unnötig.

Die Zeus-Reporter wollten auch wissen, ob die SPD-Fraktion Ganztagsschulen für sinnvoll halte. „Ganztagsschulen sind vor allem bei G8 unumgänglich”, betonte Münchow. Allerdings könnten auch diese noch verbessert werden. Die Schüler sollten eine Vorbereitungsphase erhalten, in der sie zum Beispiel Hausaufgaben erledigen können.

Kathrin Schubert , Lina Peglau , Klasse: 9c Geschwister-Scholl- Gymnasium , Velbert