Velbert. . Sarah Beckmann beschreibt, wie das Leben in der Velberter Flüchtlingsunterkunft des Gymnasiums Langenberg ist.
Seit dem 23. September wird die Sporthalle am Gymnasium Langenberg als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt. Zurzeit befinden sich dort etwa 130 Flüchtlinge aus 14 verschiedenen Nationen. Ein Großteil davon stammt aus Syrien, es kommen aber auch einige Flüchtlinge aus Bangladesch, Iran, Irak, Afghanistan, Kosovo, Albanien und Aserbaidschan. Die restlichen Personen kommen aus Afrika.
„Wir hatten zwei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Turnhalle. Es dauert immer ein wenig, bis man genau weiß, wer in der Turnhalle untergebracht ist“, sagt Gero Sinha, Schulpflegschaftsvorsitzender und Koordinator der Flüchtlingshilfe in Langenberg.
Minderjähriger Flüchtling muss in Begleitung sein
Hierzu ist zu wissen, dass die Flüchtlinge bei der Einreise in die Bundesrepublik registriert werden. Sie erhalten dann eine BüMA (Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender). Wenn ein minderjähriger Flüchtling in einer Turnhalle auftaucht, wird das Jugendamt eingeschaltet und derjenige kommt in ein Kinderheim oder in eine Pflegefamilie. Ohne Begleitung dürfen Minderjährige nicht in den Flüchtlilngunterkünften bleiben.
Zur Länge der Unterbringung der Flüchtlinge in der Sporthalle gibt es keine genauen Angaben. Da die Sporthalle nur eine Notunterkunft der Stadt Velbert ist, sollen die dort lebenden Flüchtlinge so kurz wie möglich hier verbleiben. „Die Aufgabe der Stadt Velbert ist es, diese Menschen in eine Wohnung unterzubringen. Da nicht ausreichend leere Wohnungen zur Verfügung stehen, wird beispielsweise das alte Nevigeser Krankenhaus als Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Dort werden dann viele Flüchtlinge eine vorübergehende Bleibe finden“, sagt Sinha.
Konflikte können entstehen
Das Leben in der Notunterkunft ist für die Flüchtlinge nicht leicht. „Konfliktsituation in einer Halle mit 130 Personen aus 14 Nationen können nicht ausgeschlossen werden. Diese Menschen begegnen sich in der Turnhalle das erste Mal. Es gibt die unterschiedlichsten kulturellen und religiösen Hintergründe. Die Menschen haben auf ihrer Flucht nach Deutschland ganz unterschiedliche Sachen erlebt. Viele von ihnen haben Schlimmes gesehen und müssen nun versuchen, all diese Dinge zu verarbeiten“, beschreibt Sinha. Um größere Konflikte zu vermeiden, ist immer eine Securitymannschaft, bestehend aus vier Personen, anwesend.
Insgesamt gehe es den Flüchtlingen aber ganz gut, sagt Sinha. „Sie werden gut versorgt. Wenn sie krank sind, können sie zu einem Arzt gehen. Da es durchaus nicht einfach ist, sich in unserer Gesellschaft zu Recht zu finden, haben wir in Langenberg ein Hilfskataster, bestehend aus ca. 100 Personen aufgebaut. Aus diesem Hilfskataster finden sich meist freiwillige Helfer, die dann die kranken Flüchtlinge begleiten. Auch haben wir mittlerweile viele Patenschaften aufgebaut, so dass die Flüchtlinge immer eine Begleitung finden und sich so schneller und einfacher integrieren können“, erzählt Sinha.
Solange das Asylverfahren läuft müssen die Flüchtlinge immer erreichbar sein. Die Menschen, die in der Halle leben, sind der Kommune Velbert zugewiesen und werden hier wohnen. Sie dürfen sich in der Stadt frei bewegen, sollten aber in der Halle schlafen, da es ihre vorübergehende Unterkunft ist.
MediaCampus-Reporterin Sarah Beckmann, Klasse 8a, Gymnasium Langenberg, Velbert