Siegen. . Zeus-Reporterin Alina Stahl erklärt, warum Supermärkte noch haltbare Ware aus dem Regal nehmen und in die Tonne werfen.

Die Regale im Supermarkt voller frischer Ware – alles perfekt einsortiert. Ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum – noch lange hin, bis zum ablaufenden Tag. Die Verkäufer sammeln trotzdem Lebensmittel ein und packen neue wieder aus.

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum die Lebensmittel aussortiert werden. Das kann zum Beispiel sein: eine Beschädigung der Verpackung, zu klein geratene Kartoffeln, frischere Ware ist eingetroffen oder es sind zum Beispiel in Bäckereien zu viele Brote gebacken worden, um auch noch spät Abends eine große Auswahl anbieten zu können.

Im besten Fall bei der Tafel

Doch was passiert eigentlich mit den Lebensmitteln, die aussortiert werden?
Im besten Fall landen sie bei der Tafel und werden an Hilfsbedürftige verteilt. Dies trifft aber nur für einen kleinen Teil der aussortierten Lebensmittel zu. Der Rest landet im Müll.

Die deutsche Bundesregierung hat dazu noch keine genauen Zahlen bekannt gegeben. Man kann davon ausgehen, dass in Deutschland jährlich Lebensmittel im Wert von Milliarden Euro im Müll landen. In Österreich spricht man von etwa 100 Kilogramm Lebensmittel, die jährlich pro Haushalt weggeworfen werden. Im Supermarkt passiert das, weil wir zu jeder Zeit alle Produktsorten zur Auswahl haben wollen. Leere Regale darf es nicht geben.

Mülltaucher machen sich strafbar

Fragwürdig in diesem Zusammenhang ist das Vorgehen der Supermärkte, die die Mülltonnen mit den noch genießbaren Lebensmittel unzugänglich machen. Die sogenannten „Mülltaucher“ (Menschen, die den Müll nach Essen durchsuchen) machen sich strafbar, wenn sie die gefundene Ware mit nach Hause nehmen und verspeisen.

Wie man die Lebensmittelverschwendung vorbeugen kann: Nur das einkaufen, was man auch wirklich benötigt, zuviel gekaufte Ware einfrieren oder Freunden oder Nachbarn anbieten. Empfehlenswert anzuschauen ist die Dokumentation ,,Frisch auf den Müll - Die globale Lebensmittelverschwendung“. Damit die Verschwendung der Lebensmittel reduziert werden kann, muss der Konsument seine Ansprüche wieder senken. Es können nicht alle Lebensmittel zu allen Zeiten verfügbar sein und eine krumme Gurke ist genau so lecker, wie eine gerade Gurke.

Alina Stahl, Klasse 9a, Bertha-von-Suttner-Gesamtschule I, Siegen