Siegen..
Sie geben Spritzen, nehmen Blut ab und bringen den Patienten das Mittagessen: Krankenpfleger haben viel zu tun. Doch sie haben noch mehr Aufgaben.
6 Uhr: Stefan Feys Tag beginnt schon morgens um 6 Uhr. Er ist Praxisanleiter der Station 21/25 des Kreisklinikums Siegen. Fey beginnt seine Arbeit mit der morgendlichen Grundpflege und hilft pflegebedürftigen Patienten beim Waschen und Ankleiden.
Vor dem Frühstück misst er bei den Diabetikern den Blutzucker. Er muss darauf achten, dass das Gerät korrekte Angaben macht. Bei zu hohem Blutzucker muss er dem Patienten nämlich Insulin spritzen, das den Blutzuckerspiegel senkt.
Danach teilt er das Frühstück aus. Nachdem er die Frühstücktabletts wieder eingesammelt hat, begleitet er Patienten zu Untersuchungen. Zwischendurch stellt er für jeden Patienten individuell Medikamente zusammen, die bei Erkrankungen der inneren Organe helfen sollen, zum Beispiel bei Asthma, Leukämie oder Tumorerkrankungen aber auch bei Magen-, Darm- oder Lebergallenerkrankungen.
Immer wieder kommen Patienten zu Stefan Fey, um ihn etwas zu fragen – er ist der Ansprechpartner für sie. Zusammen mit seinen 36 Stationskollegen betreut er die 50 von insgesamt 450 in der Klinik stationär gelagerten Patienten. Er ist immer erleichtert, wenn er Patienten mit gutem Gewissen entlassen kann, sagt er – denn täglich kommen neue Patienten ins Kreisklinikum Siegen.
Neue Patienten werden zuerst bei der Ambulanz angemeldet und dann zur entsprechenden Station weitergeleitet. Dort werden sie gemessen und gewogen, um die richtige Dosierung für die Medikamente herauszufinden. Pro Tag nehmen Stefan Fey und sein Team etwa zehn neue Patienten auf.
Jedoch werden die meisten sehr schnell wieder entlassen, da sich ihre gesundheitliche Situation als nicht so gravierend erwiesen hat. Nur selten haben sie Fälle, bei denen mehrere Wochen nach einer Krankheitsursache gesucht werden muss, erklärt Fey.
12 Uhr: Nach einer weiteren Blutzuckerkontrolle folgt das Mittagessen, das für jeden Patienten individuell zusammengestellt wird. Es gibt Leichtkost, Vollkost oder Vollkost ohne Zucker. Während die Patienten essen, ist Zeit, um die Blutzuckerwerte zu dokumentieren. Das ist wichtig.
Nach dem Mittagessen werden pflegebedürftige Patienten umgelagert, damit sie sich nicht wund liegen, und es werden auch neue Infusionen gelegt.
Nachmittags gibt es Kaffee. Später teilen die Krankenpfleger das Abendessen aus. Dann wird die Abendrunde gemacht, bei der nach Anordnung der Blutdruck, der Puls und die Temperatur der Patienten kontrolliert werden.
21.30 Uhr: Um 21.30 Uhr übergibt das Team an den Nachtdienst. Da Stefan Fey Praxisanleiter ist, arbeitet er nur selten nachts, denn er betreut morgens und mittags die Praktikanten und Auszubildenden. In der Nachtschicht werden alle Zimmer abgegangen, um nach dem Rechten zu schauen. Die Diensthabenden bereiten die Tabletten für den nächsten Tag vor.
Wenn ein Zimmer nicht mehr belegt ist, werden die Betten ausgetauscht. Dazu werden sie in die Bettenzentrale gebracht und dort gesäubert und desinfiziert.
Auf Stefan Feys Station herrscht eine gelassene Stimmung. Kollegen tauschen sich über Patienten aus und man wird immer freundlich begrüßt.
Stefan Fey arbeitet seit zwölf Jahren auf Station 21/25 und kennt viele von den 1300 Mitarbeitern des Klinikums. Er hat immer noch Spaß an der Arbeit.
Victoria Käppele, Shanice Wüstenhöfer, Klasse 8d, Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium, Siegen