Oberhausen. . Der „Verein für Pferde in Not“ kümmert sich um Tiere, die vorher kein gutes Leben hatten. Die Zeus-Reporterinnen Sarah Heinzen und Leonie Alin sprachen mit der Gründerin des Vereins. Sie hat schon vielen Pferden ein besseres Leben ermöglicht.
Immer wieder werden Pferde von ihren Besitzern schlecht behandelt. Im Jahre 2005 wurde deswegen in Oberhausen-Königshardt der „Verein für Pferde in Not“ gegründet, um in Not geratenen Pferden ein besseres Leben zu bieten. Susanne Bungert gründete den Verein mit sieben weiteren Helfern. Derzeit gibt es 17 Pferde, einen Hahn, sechs Hühner, drei Schweine und sieben Hunde.
Die meisten Tiere kommen auf den Hof, weil sie vernachlässigt, zu alt oder zu teuer wurden. Ob alt oder jung, alle Pferde sind willkommen. Im Moment ist das jüngste Pferd gerade einmal 1,5 Jahre und das älteste schon 34 Jahre alt.
Stärkung des Selbstwertgefühls
Die Pferde werden derzeit in Offenstall- und Boxenhaltung mit Paddock in kleinen Herden gehalten. Von kleinen Ponys bis zu großen Riesen vergnügen sie sich nach Lust und Laune. Natürlich muss es jemanden geben, der sich um die Tiere kümmert.
Dafür gibt es auf dem Hof viele ehrenamtliche Mitarbeiter und „Ein-Euro-Jobber“. Als Helfer braucht man keine besondere Ausbildung. Allerdings kann man auch Patenschaften für die Tiere übernehmen. Durch die Patenschaft lernen Kinder und Jugendliche sich zu integrieren. Aber die sinnvolle Aufgabe auf dem Gnadenhof schützt sie auch vor Verwahrlosung, fördert das Verantwortungsgefühl und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Wenn man eine Patenschaft von einem Pferd übernimmt, darf man auch auf ihm reiten. Susanne Bungert ist ebenso Reitlehrerin und freut sich über viele Teilnehmer bei ihren Reitstunden. Sie erzählt, dass die Jugendlichen mehr Interesse an Patenschaften zeigen als Erwachsene. Neben den Reitstunden organisiert Susanne Bungert auch Besuche von Kindern aus einem Kinderheim oder für Menschen mit Behinderung.
Auch ältere Menschen sind bei ihr gerne gesehen. Sie hofft, dass durch die Besuche eine Bindung zwischen Mensch und Tier entsteht.
Wenige Geldspenden
Geldspenden bekommt Susanne nur sehr wenige, dafür aber viele Futterspenden. Sie erhält auch viele Hilfsmittel für die Pferdepflege. Der Verein finanziert sich über Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit, Kurse mit Jugendlichen und Privateinlagen aus der Tierheilpraxis von Susanne Bungert.
Die Tiere können so auf dem Hof wirklich gut umsorgt werden, und wenn Susanne Bungert sie nicht aus ihren Situationen heraus geholt hätte, würden wahrscheinlich nicht mehr alle von ihnen leben. Susanne Bungert hat vor kurzer Zeit ein junges Shetland Pony vor dem Tod gerettet. Es stand drei Wochen ohne Futter und ohne Bewegung in seinem Stall. Sie hofft, dass die Menschen ihre Tiere in Zukunft auch wieder mehr wie Tiere behandeln und nicht wie Spielzeug, das man einfach wegwerfen kann.
Sarah Heinzen, Leonie Alin,
Klasse 8c, Friedrich-Ebert
Realschule, Oberhausen