Oberhausen..

„Notinsel“ lautet der Name des 2002 gegründeten Projekts der Stiftung „Hänsel und Gretel“. Es handelt sich dabei um eine Möglichkeit für Kinder, die sich aus irgendeinem Grund bedroht fühlen, Zuflucht zu finden.

Sei es nun die Flucht vor Gewalt, Verfolgung oder sogar dem Leben zu Hause – bei der Notinsel wird sich allen Problemen angenommen und selbst die kleineren Übel werden durchaus ernstgenommen. Es nehmen schon viele Geschäfte, Schulen, Frisöre, Banken, Bäcker, Apotheken und mehr an der Aktion teil, doch damit gibt sich die Stiftung noch nicht zufrieden, denn sie hat sich ein Ziel gesetzt: Notinselstandpunkte soll es bald in ganz Deutschland geben. Für die Kinder in Not sind diese Standpunkte auch in Gefahrensituationen natürlich leicht zu erkennen: An den teilnehmenden Geschäften sind deutlich sichtbar Aufkleber angebracht, auf denen drei Kinder zu sehen sind und darunter der Spruch „Notinsel – wo wir sind, bist du sicher“.

Wo der Aufkleber ist, sind Kinder sicher

Was wird getan, um den Kindern zu helfen? Zunächst einmal finden die Kinder bei allen „Notinsel-Helfern“ ein offenes Ohr und Zuspruch, denn alle Teilnehmer haben zugestimmt, dass sie die Kinder nicht wegschicken, sondern ihnen mit Ruhe und Geduld zuhören und sich nach ihren Wünschen richten (zum Beispiel, wenn diese nach Hause oder eben nicht nach Hause wollen), außerdem sind sie dazu animiert worden, die Ängste der Kinder mit viel Einfühlungsvermögen nachzuvollziehen und ernst zu nehmen.

Zusätzlich gibt es auch noch „Notnummern“, die angerufen werden können, wenn der Helfer mal nicht weiterweiß. So kann man zum Beispiel das Jugendamt, den Caritasverband oder die Polizei erreichen, die dann wissen, was zu tun ist.

Aber aus welchen Gründen werden Menschen „Notinsel-Helfer“?

Ein wichtiger
Anlaufpunkt

Die Antwort ist ebenso einfach wie überzeugend: Eine Sprecherin des Regenbogenlandes (Ganztagsbetreuung) der Melanchthonschule sagt, es sei schlicht und einfach der Wunsch des gesamten Kollegiums, den Kindern zu helfen. Hinzu kommt, dass die Schule an einer vielbefahrenen Straße liegt, an der unglaublich viele Kinder unterwegs sind. Dort gibt es kaum Geschäfte, und so ist es einfach wichtig, einen Standpunkt der „Notinsel“ zu haben.

Hoffentlich gibt es bald noch viel mehr Menschen, die bereit sind, sich an dem Projekt zu beteiligen, damit das Leben in unserer Gesellschaft für die Kinder sicherer und ohne Gewalt verläuft. Weitere Informationen zum Notinsel-Projekt sind zu finden im Internet unter www.notinsel.de.


Julia Rustemeyer, Klasse 8c, Sophie-Scholl-Gymnasium