Goch. . Eine Schulklasse aus aus Goch wagte ein interessantes Experiment: Drei Tage wollten die Schüler auf ihre Smartphones verzichten. Diejenigen, die den Technikentzug durchhielten, hatten gemischte Gefühle. Nur in einem Punkt sind sich alle einig.

Drei Tage lang ohne Smartphone auskommen – für viele Jugendliche ist das eine schreckliche Vorstellung. Der Vorschlag, dies als Experiment im Politikunterricht auszuprobieren, stößt daher zuerst nur auf ungläubige und entsetzte Gesichter bei den Schülern der 8a des Gocher Gymnasiums.

Sätze wie „Das überlebe ich nicht!“ und „Ich gebe doch nicht mein Handy ab!“ schwirren durch den Raum. Ein großer Teil der Schüler ist überhaupt nicht begeistert, doch der Vorschlag regt sie zum Nachdenken an. Ist es etwa schon so weit gekommen, dass wir abhängig vom Handy sind?

Schließlich ist der große Tag der Abgabe da. Insgesamt 18 von 26 Schülern und der Lehrer legen ihr Handy seufzend in eine Pappschachtel, die für die nächsten drei Tage im Schultresor eingeschlossen werden soll. Der Rest der Schulstunde verläuft relativ normal, aber immer wieder fallen sehnsüchtige Blicke auf die kleine, braune Schachtel auf dem Pult.

Am Ende der Stunde meldet sich eine Schülerin. Sie möchte ihr Handy zurück haben und doch nicht am Experiment teilnehmen. Alle anderen halten es drei Tage lang aus. Manche unter Qualen, andere ohne ein Wort darüber zu verlieren.

Viele Schüler sagen am Ende, die Zeit ohne Handy sei für sie gut gewesen, da sie sich wieder viel mehr mit anderen Sachen beschäftigt hätten. Andere wiederum haben auch negative Erfahrungen gemacht: Eine Schülerin erzählt, sie habe verschlafen, da sie normalerweise durch ihren Handy-Wecker aufwachen würde. Fast alle vermissen während der Zeit ohne Smartphone besonders die Möglichkeit, unterwegs Musik zu hören. Aber auch das schnelle Nachgucken im Internet und Fotos mit dem Handy zu machen, sind für viele Schüler wichtige Funktionen des Smartphones.

In einer Sache sind sich jedoch alle Schüler einig: Ganz ohne Smartphone zu leben, das kommt für sie nicht in Frage.

Lucia Bürvenich, Klasse 8a, Gymnasium Goch