Alpen. . Einst wurde die Kartoffel in Europa angepflanzt, weil die Menschen ihre Blüten hübsch fanden. Die Geschichte der Kartoffel haben die Zeus-Reporterinnen Melissa und Nora recherchiert.
Jeder kennt sie. Jeder isst sie. Doch was versteckt sich hinter den leckeren Pommes, Chips und Kroketten? Diese sind fettig und besonders kalorienreich. Doch hinter diesen fetten Lebensmitteln versteckt sich die kalorienarme Kartoffel, die sich vielseitig verwenden lässt.
Das Leben der Kartoffel begann hier in Deutschland als Zierpflanze – wegen ihrer schönen Blüten. Erst später entdeckten die Menschen, dass die unterirdischen Knollen genießbar sind. Als Nutzpflanze wird sie seit circa 400 Jahren hier angebaut. Seit jeher ist sie bei uns Deutschen sehr beliebt. Wir produzieren jährlich zwischen zehn und elf Millionen Tonnen Kartoffeln.
Diskussion um Gentechnik
Unserer Kartoffel wurde in den letzten Jahrzehnten auf den Zahn gefühlt. Durch Gentechnik sollten ihre Eigenschaften verbessert werden. Ein Beispiel dafür ist die Amflora-Kartoffel. Sie wurde 1998 in der EU als Viehfutter und als Stärkemittel zugelassen – doch nicht für lange. Es gab Diskussionen zwischen Gentechnikkritikern und Fürsprechern. Nach den über zehn Jahre andauernden Diskussionen wurde die Amflora-Kartoffel im Jahre 2012 doch vom Markt genommen.
Die Gentechnik ist nicht die einzige Art, Kartoffeln bessere Eigenschaften zu verschaffen. Durch das Kreuzen zweier Kartoffelarten kann eine neue Art entstehen – mit den Eigenschaften der zuvor gekreuzten Pflanzen. Es funktioniert so: Da Kartoffeln auch zwei Geschlechter haben, männlich und weiblich, müssen der Vaterpflanze Sporen entnommen werden, mit denen die Mutterpflanze bestäubt wird. Es bilden sich an der Mutterpflanze Samen.
Diese werden, wenn sie gereift sind, ausgesät und wachsen zu kleinen einzelnen Kartoffeln heran. Diese werden zur Kontrolle auf Unvollkommenheiten dem Erdreich entnommen. Wenn sie keine Macken haben, werden sie zurück gelegt und dürfen dort wachsen, gedeihen und viele kleine oder besser größere Kartoffeln bilden.
Bundesamt lässt neue Kartoffelsorten zu
Die Kartoffeln werden nach 90 bis 180 Tagen – es kommt auf die Art an – geerntet. Die neue Art wird nun acht Jahre lang angebaut. Erst wenn diese acht Jahre vorüber sind, können Proben zum Bund geschickt werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit überprüft nach bestimmten Kriterien, ob sie für den Markt zugelassen werden können oder nicht. Nach zehn bis 15 Jahren kann die neue Art erst auf den Markt.
„In der Landwirtschaft wird meistens auf die Kartoffelarten Gloria, Celena , die Holländischen Erstlinge, im Sommer auf Layla und im Winter die auf Belana, weil sie schalenfest und lagerbar ist, gesetzt“, erklärt uns ein Landwirt. Er besitzt selbst ein zehn Hektar großes Feld. Auf dem baut er auch Kartoffeln an. Diese bekommt er als Setzlinge und lässt sie bis zur Erntezeit auf seinem Feld wachsen.
Nach der Ernte werden sie von einem größerem Unternehmen abgeholt und durchleben viele weitere Stationen, bis sie im Supermarkt im Regal und später bei uns auf dem Teller landen.
Melissa Hoppe, Nora Kindler, 8a, Realschule Alpen