Athen. . Die Finanzkrise in Griechenland ist ein schwieriges Thema. Das hat Zeus-Reporter Florian Fischer aber nicht abgeschreckt. Er hat sich mit der Thematik befasst.
Alexandros lebt in Athen in einem kleinen dunklen verfallenen Haus. Seine Eltern sind arbeitslos und er muss sich mit seinen drei Geschwistern ein Zimmer teilen. All dies ist durch die Wirtschaftskrise in Griechenland passiert. Alexandros heißt nicht wirklich Alexandros. Er ist nur ein Beispiel für die vielen Kinder und ihre Familien, die in Griechenland unter der Krise leiden.
2010 fing alles an. Griechenland war hoch verschuldet, doch hat dies offenbar geheim gehalten. Bis das Land durch seine 350 Milliarden Euro Schulden kurz vor dem Staatsbankrott stand. Griechenland war auf fremde Hilfe angewiesen und mussten „die Karten auf den Tisch legen“. Deswegen schickten der Internationale Währungsfonds (IWF), die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Länder einen Kredit von 110 Milliarden Euro an Griechenland. Deutschlands Anteil lag bei 22,4 Milliarden Euro. Das war das erste Hilfspaket.
Sparen müssen vor allem die einfachen Bürger
2012 wurde ein weiteres Hilfspaket in Höhe von 130 Milliarden Euro geschickt. Bedingung für die Hilfspakete waren vorgegebene Sparmaßnahmen, die Griechenland erfüllen muss. Im Zuge dieser Sparmaßnahmen wurden unter anderem Steuern erhöht, Löhne und Renten gesenkt sowie zahlreiche Arbeitsstellen beim Staat gestrichen. So sind mittlerweile 27 Prozent aller Einwohner arbeitslos. Bei jungen Menschen unter 24 Jahren sind sogar 62 Prozent arbeitslos.
Die Menschen haben keine Zukunftsaussicht mehr. Sie wissen nicht, wie sie ihr Leben finanziell bewältigen können. Genauso ist es bei Alexandros Eltern. Sie haben für ihre Familie nur sehr wenig Geld zum Leben und keine Aussicht auf eine neue Arbeitsstelle.
In die Verzweiflung der Griechen mischte sich immer mehr Hass auf die Regierung und die anderen EU-Länder. Besonders richtete sich der Hass auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die bei der Festlegung der Sparmaßnahmen sehr viel mitgewirkt hatte.
Streiks gegen Sparmaßnahmen
Griechenlands Bewohner fingen an zu streiken und zu demonstrieren, da sie mit den Sparmaßnahmen nicht einverstanden waren. Es kam zu massiven Auseinandersetzungen und Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten. Die Demonstranten warfen mit Steinen und Brandsätzen während die Polizei Tränengas einsetzte, um die Demonstranten zurückzudrängen. Es gab sogar Tote bei den zahlreichen Auseinandersetzungen.
Durch die Streiks der Bevölkerung wird der Zustand in Griechenland nur noch schlimmer, da sie so nicht die Sparmaßnahmen einhalten können und Griechenland die Schulden nicht abbezahlen kann. Ein Grund, der zur Finanzkrise führte, war zum Beispiel die verbreitete Steuerhinterziehung der Einwohner. Damit hören einige Griechen immer noch nicht auf und hinterziehen die Steuern weiter. So bekommt der Staat kein Geld zum Wiederaufbau.
Griechenlands Rettung scheint wichtig für die gesamte EU
Eigentlich müssten alle gemeinschaftlich versuchen, das Problem zu lösen, damit Griechenland eine Zukunft hat. Jedoch scheint bis jetzt keine Besserung in Sicht. Es ist wichtig, dass Griechenland finanziell wieder auf die Beine kommt, damit der Euro nicht an Wert verliert und somit die anderen EU-Länder mit schädigt.
Außerdem muss die EU noch andere Länder, wie zum Beispiel Italien, Portugal und Irland unterstützen, da diese auch in Finanzkrisen geraten sind. Diese Länder haben zum Glück nicht so hohe Schulden, wie Griechenland, doch sie brauchen trotzdem Hilfe, damit der Europäischen Union nicht weiter geschadet wird.
Im Moment ist auch für Alexandros Familie noch keine Besserung in Sicht. Doch wenn Griechenland sparsamer ist, die Steuern nicht mehr hinterzogen werden, kann es bald wieder für alle aufwärts gehen. Die Steuern könnten gesenkt, die Löhne und Renten erhöht und mehr Arbeitsstellen geschaffen werden. Der Weg dahin ist steinig und schwer, doch wenn alle mithelfen, hat Griechenland und somit auch Alexandros Familie eine Chance.
Florian Fischer, 8e, Gymnasium Adolfinum, Moers