Bochum.. Egal, wo man hinschaut, Stuntskater fliegen vorbei, Rusty und Pearl kommen aus den Ecken und Elektra kommt in rasanter Geschwindigkeit direkt auf uns zu. „Nimm mich mit auf Reisen. Ich folge dir gern durch das ganze Land.“ Wir, die Zeus-Reporter, sind diesem Zitat aus dem Lied „Liebesexpress“ auf den Grund gegangen.
Wir sahen Darsteller in extravaganten Kostümen, die am Publikum mit Rollschuhen vorbeisausten, dabei tanzen und Gänsehaut-Balladen, aber auch temporeiche Songs sangen. Denn das alles ist ein Teil des Musicals Starlight Express.
Vor allem begeistert hat uns die 360-Grad-Eisenbahnbrücke. Das Herzstück des Musicals. Jeder der schon einmal in diesem Musical war, weiß wovon wir sprechen. Die neun Tonnen schwere Brücke schwebt über der 1100 Quadratmeter großen Bühnenfläche. Sie bewirkt ein ständig wechselndes Bühnenbild und muss wie alles andere vor der Show geprüft werden.
Vor jeder Vorstellung werden die Bühnenmaschinen sowie die sicherheitstechnischen Einrichtungen überprüft. Funktioniert die bewegbare Eisenbahnbrücke? Erst wenn alles überprüft ist, kann die Show beginnen. Sollte aber doch einmal ein Fehler auftreten, stehen während der ganzen Show Mitarbeiter der Show-Crew hinter der Bühne und bedienen die Tore und die Brücke notfalls per Hand.
Aber nicht nur die Technik, auch die Beleuchtung gibt dem Musical das besondere Etwas. Rund 8000 Lichtpunkte und ein Laser verwandeln die Bühne in einen nebelhaften Sternenhimmel, wenn Rusty Starlight Express begegnet.
Drei, zwei, eins, los! Die internationalen Züge kämpfen um den Sieg. 840 in den Boden eingelassene Leuchtstofflampen sorgen für ein echtes Eisenbahnfeeling.
Ebenso spielt die Pyrotechnik eine besondere Rolle. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was wir damit meinen. Aber keine Angst, zu Anfang wussten wir auch nichts mit dem Begriff anzufangen. Unter Pyrotechnik versteht man zum Beispiel das Feuerwerk an Greaseballs Schuhen, wenn er die Brücke hinunter fährt. Es dauert zwar nur sechs Sekunden, ist aber ein riesengroßer Effekt, hinter dem viel Arbeit steckt.
Ähnlich sieht es auch beim Make-up aus. Bis die Darsteller perfekt gestylt sind, muss jede Menge Zeit und Mühe investiert werden. Allerdings: Die Darsteller schminken sich größtenteils sogar selbst. Hättet ihr das gedacht? Wir wussten es auch nicht und waren ziemlich beeindruckt. Zu Anfang bekommen die Darsteller noch eine Gesichtshälfte von den Visagisten vorgemalt, aber nach ein paar Mal macht es jeder selbst. Das Schminken ist die größte Kunst.
Auch die Kostüme passen wie angegossen, weil sie perfekt auf die Darsteller zugeschnitten werden. Die Herstellung von Rustys Kostüm dauert sechs bis acht Wochen. Da sich die Darsteller täglich bis zu zehn Stunden auf den Rollschuhen fortbewegen, ist es kein Wunder, dass diese perfekt sitzen müssen. Ein Rollschuh besteht aus 146 Einzelteilen – allein das Fahrgestell kostet rund 450 Euro.
Die Darsteller rasen mit bis zu 60 Stundenkilometern über die Bühne. Deswegen sind die Stopper und Rollen auch oft abgenutzt. Allgemein werden im Jahr 600 Rollen und 1800 Stopper verbraucht.
Sollte ein Rollschuh während der Show ausnahmsweise mal nicht richtig funktionieren, werden die Rollschuhe hinter der Bühne in einem sogenannten „Boxenstopp“ gewechselt. Dies bedeutet, dass die Mechaniker die Rollen und Achsen, sowie Stopper innerhalb von 20 bis 25 Sekunden austauschen. Wenn man sich die Show anschaut, ist man besonders begeistert wenn man weiß, welch eine Arbeit und wie viel Hintergrund solch ein Musical ausmacht.
Rusty fährt um die Ecke begegnet Starlight Express, Elektra taucht auf und das Rennen kann beginnen. Starlight Express nimmt uns mit auf eine Reise und verzaubert jeden von uns.
Nadja Schöbel, Gina Hagedorn, Klasse 8c, Marienschule Xanten