Wesel. . Zeus-Reporterin Karoline Aldenhoff hat sich auf dem Weseler Flugplatz umgesehen.

Der gemeinnützige Verein Luftsportfreunde Wesel e.V. ist eine sehr soziale und freundliche Gruppe. Die Gruppe nimmt auch gerne neue Mitglieder auf. Man kann in Wesel Motorsegler fliegen lernen oder auch das Segelfliegen, das man schon mit 14 Jahren erlernen kann. Das Fliegen ist preiswert und abwechslungsreich. Speziell beim Segelfliegen ist es eine große Herausforderung, lange in der Luft zu bleiben.

Segelfliegen ist ein anerkannter Sport. Man kann mit einer gewissen Erfahrung mehrere Stunden in der Luft verbringen. Der längste Flug überhaupt mit einem Segler in Deutschland dauerte 8 Stunden und 7 Minuten. Natürlich muss man nicht nur das Segelflugzeug beherrschen, sondern auch navigieren, das Wetter abschätzen, Luftraumstrukturen lernen und noch vieles mehr über das Fliegen wissen. Es ist auch sehr faszinierend, dass man nur durch Thermik steigt.

Bei den Luftsportfreunden Wesel gibt es sogar nur für die Jugendlichen eine Jugendgruppe, diese unternimmt auch noch neben der Fliegerei unterschiedliche Freizeitaktivitäten.

Das Segelfliegen ist ein zeitintensiver Sport. Ein typischer Tag auf dem Flugplatz beginnt in der Regel um 10 Uhr mit einer Besprechung (Briefing) und dauert bis in die Abendstunden inklusive Nachbesprechung (Debriefing). Im Frühjahr, Sommer und Herbst wird geflogen, aber im Winter müssen die Flugzeuge gewartet, repariert oder lackiert werden. Man muss nicht nur die Flugzeuge pflegen, sondern auch den Platz, die Gebäude, Hallen und Fahrzeuge.

Jeder Flugplatz hat eine eigene Kennung, somit auch der Weseler Flugplatz, er heißt EDLX Wesel- Römerwart. Die Luftsportfreunde besitzen einen JanusC und eine ASK21 (Doppelsitzer), außerdem noch zwei Ls4, und einen AstirCs (Einsitzer).

Wie kann ich mit einem Segelflugzeug starten?

Mit einem Segelflieger kann ich einen Windenstart, Flugzeugschlepp, Autoschlepp- oder Gummiseilstart machen.

Der Windenstart

Beim Windenstart läuft alles schnell ab. Die Winde ist in Wesel ein ehemaliges Feuerwehrauto mit 300 PS starkem Dieselmotor. Das Segelflugzeug und die Winde stehen sich gegenüber, sie sind mit einem Seil verbunden. Sobald das Seil eingeklinkt wurde, zieht der Windenfahrer nach Absprache mit dem Startleiter das Seil ein, bis es stramm ist. Wenn es stramm ist gibt er mehr Gas und das Flugzeug hebt ab. Der Flieger wird je nach Typ mit unter schiedlichen Geschwindigkeiten geschleppt, oft liegt die Geschwindigkeit bei mindestens 90 km/h. In Wesel ist man nach dem Schlepp auf ungefähr 400m Höhe.

Der Flugzeugschlepp

Der Flugzeugschlepp wird auch F- Schlepp genannt. Bei dieser Startart steht die motorbetriebene Maschine vor dem Segler und ist auch durch ein Seil mit ihm verbunden. Dieses Mal wird das Seil durch den F-Schlepppiloten (der das Motorbetriebene Flugzeug fliegt) gestrafft, indem er anrollt. Sobald dies stramm ist, beschleunigt er und zieht das Segelflugzeug mit. Beide Flugzeuge heben ab. So kann das Segelflugzeug auf eine beliebige Höhe geschleppt werden.

Ein Segler steigt durch sogenannte Thermik. Thermik ist einfach gesagt: warm aufsteigende Luft. Sie entsteht durch Sonneneinstrahlung, die die Erde erwärmt und warme Luft aufsteigen lässt. Diese aufsteigende Luft hat eine ähnliche Form wie ein Tornado und wird von den Segelfliegern Barth genannt. Durch sogenanntes Kurbeln in dem Barth gewinnt man an Höhe.

Die Ausbildung zum Segelpiloten kann unterschiedlich lang dauern. Man kann es in einem Verein, in einem Lehrgang oder an einer gewerblichen Flugschule erlernen. Wenn man minderjährig ist, muss man die Einverständniserklärung der Eltern haben. Als erstes bekommt man einen Ausbildungsnachweis, wo drin steht, was man kann und was noch nicht. Dies wird von den Fluglehrern regelmäßig nachgetragen. Bei der Ausbildung erlernt man die Ruderabstimmung und was welches Ruder überhaupt ist. Danach wird das Starten und Landen geübt sowie Anflüge aus ungewohnter Position. Außerdem wird das Auf- und Abrüsten von Flugzeugen und das richtige Verhalten auf dem Flugplatz erlernt.

Bevor man alleine fliegen darf, braucht man eine sogenannte Flugtauglichkeit, die man von einen Fliegerarzt erhält. Dort wird getestet, ob die Augen gut sind und ob man gesund ist. Außerdem muss man eine Theorieprüfung absolvieren. Sobald man die vorgeschrieben Sachen aus dem Ausbildungsnachweis und die Einverständnisse der Fluglehrer hat, darf man allein Starts und Landungen machen, dann hat man die A-Prüfung bestanden. Bevor man die Fluglizenz bekommt gibt es noch zwei weitere Prüfungen. Bei beiden wird auch die Theorie abgefragt. Nach Bestehen der Theorie kommt die Praxis wie das Thermik fliegen, und noch vieles mehr. Zuletzt muss man noch das Sprechfunkzeugnis bestehen. Doch vor dem Erwerben des Flugscheins bekommt man eine Überlandeinweisung von einem Fluglehrer, dabei wird einem auch die Außenlandeübung gelernt.

Sobald man auch dies beherrscht, kann man bei geeignetem Wetter 50 Kilometer alleine fliegen, in Begleitung eines Fluglehrers darf man sogar 100 Kilometer fliegen.

Karoline Aldenhoff, Klasse 8c, Marienschule Xanten