Moers. .
Blutgruppenbestimmung, Reparatur von Geräten, Kontrolle von Blutkonserven, Blut abnehmen und untersuchen, Urin testen, Drogen-und Alkoholtests. Die Liste der Aufgaben einer MTA ist lang. Aber was bedeuten die drei Buchstaben M, T und A?
MTA steht für Medizinisch Technische Assistenten. Man unterscheidet zwischen MTAL und MTAR. MTAL sind Technische Assistenten in einem Labor und MTAR arbeiten in der Röntgenabteilung. Meine Tante Elke Oeß ist MTAL in einem großen Krankenhaus in Moers. Sie erklärte mir, was ihre Aufgaben sind und wie genau man Blut untersucht.
Das Labor eines Akutkrankenhauses ist an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden besetzt. Tagsüber arbeiten in der Regel sechs MTAs und untersuchen das Blut für Operationsvorbereitungen, Drogen-Tests, Routineuntersuchungen oder kontrollieren es auf Entzündungen nach einer Operation. In der Nacht ist ein MTA anwesend. Es werden Notfälle untersucht oder wenn ein plötzlicher Verdacht auf einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gehirnbluten besteht.
High-Tech in der Medizin
Heutzutage wird nicht mehr viel mit Mikroskopen gearbeitet und alles handschriftlich festgehalten. Empfindliche Hightech-Geräte und Computer sind die Arbeitsgeräte der heutigen MTAs. Werte können aus Blut, Urin oder Gehirnflüssigkeit festgestellt werden. Jedes Reagenzröhrchen wird mit dem Namen des Patienten und einem Strichcode versehen. Zunächst wird der Code eingescannt und die Reagenzröhrchen auf die verschiedenen Arbeitsplätze verteilt. Für manche Untersuchungen trennt die so genannte Zentrifuge feste Bestandteile (den Blutkuchen) vom Serum getrennt, da man für manche Untersuchungen nur das Serum, welches sich oben gelblich und flüssig abgesetzt hat, braucht. Blutbildröhrchen werden nicht zentrifugiert in ein Blutbildgerät gestellt, wo die Auszählung der Zellen erfolgt. Dieser Schritt ist wichtig für die Diagnose von Leukämie, Blutarmut oder Entzündungen. Für umfassende Untersuchungen kommt das Blut in die „Klinische Chemie“, eine so genannte Straße. Das ist ein großes Gerät, wo aus dem Serum alle wichtigen Parameter für z.B. Entzündungen der Niere, Leber, Schilddrüse oder Bauchspeicheldrüse, Rheuma oder Hepatitis festgestellt werden. Ebenfalls gibt es noch den Gerinnungsplatz, wo man die Blutverdünnung oder Blutgerinnung feststellt. Die Werte der Patienten werden per Computer an die jeweiligen Stationen verschickt. Die Alarmwerte werden direkt an den Arzt weitergeleitet.
Drei Mal pro Tag müssen die Geräte von den MTAs kontrolliert werden (Kontrolle, Gefahren) und gegebenenfalls Kleinigkeiten repariert werden, deshalb auch Technische Assistenten. Die Voraussetzung für den Beruf ist das Abitur und eine dreijährige Ausbildung an einer MTA- Schule. Es ist ein vielseitiger, aber auch anstrengender Job, der oft unterschätzt wird und trotzdem sagt Elke Oeß: „Mir macht der Beruf nach 30 Jahren immer noch Spaß, da er abwechslungsreich ist und man immer wieder neue Geräte und Tests kennenlernt.“
Franziska Fock, Klasse 8, Gymnasium Adolfinum, Moers